Biografisches über Hans Embacher (*26.06.1947 - † 02.08.2025)
(*26.06.1947 - † 02.08.2025)
Ein Nachruf für Hans Embacher von Peter Kurth
Peter Kurth schreibt zum Tode von Hans Embacher:
Wir haben ein weiteres Mitglied unseres Förderkreises verloren. Hans Embacher ist am 2. August 2025 verstorben.
Als ich 1990 in meiner Geschwister-Scholl-Schule in Rathenow das Amt des Schulleiters übernommen hatte, wurde es notwendig, mich über die bevorstehenden umfangreichen Neuerungen des Schulsystems zu informieren. So wurde eine Reise in unser neues Partner-Bundesland Nordrhein-Westfalen organisiert. Ich war zu Gast in Gesamtschulen, Realschulen, Berufsschulen, Grundschulen - und überall lernte ich freundliche Kolleginnen und Kollegen kennen, denen ich bei ihrer Arbeit zusehen durfte und mit denen ich offen und ohne „Berührungsängste“ über alles reden konnte.
Natürlich war da auch gegenseitige „Neugier“, und natürlich war ich mehr der Lernende, wohl aber auch der Berichtende. So wurde ich auch bekannt mit Ingrid und Hans Embacher aus Gelsenkirchen, die beide in Grundschulen arbeiteten. Hans war sieben Jahre jünger als ich (1947 geboren), und er war damals schon gesundheitlich „angeschlagen“. Lächelnd erklärte er mir damals, dass er als einsatzfreudiger Christ, als vielseitig ausgebildeter Pädagoge und als sensibler Mensch doch sehr unter der rauen Schulwirklichkeit zu leiden hatte. Er sprach liebevoll von seiner Heimat, dem „Ruhrpott“, wie dort seit einem Jahrhundert Menschen aus unterschiedlichen Nationen zum Arbeiten zusammenkamen und für ihr weiteres Leben dort blieben. So wurde in Gelsenkirchen die Idee einer „Gesamtschule“ geboren, um den Kindern aus unterschiedlichen Elternhäusern möglichst gute Chancen für ihr zukünftiges Leben zu bieten. Diese neue Schulart verlangte ein sehr differenziertes pädagogisches Arbeiten in einer Großstadt mit entsprechend großen Klassenstärken. Ich habe damals viel gelernt. Dazu gehörte auch die Erkenntnis, dass mein Beruf in Zukunft eine neue Art von „Durchhaltevermögen“ verlangen würde, Nervenstärke und eine robuste Gesundheit.
Hans und Ingrid waren engagierte Christen, lebten in Haus und Garten nach strengen ökologischen Gesichtspunkten, sodass ihre beiden Töchter in Geborgenheit heranwuchsen. Als eine der vielen Kirchen in ihrer Stadt entwidmet werden musste, sorgte Hans Embacher mit Gleichgesinnten dafür, dass daraus das „Martin Luther Forum Ruhr“ wurde: Eine Versammlungsstätte mit dazugehöriger Dokumentation, wie sich die „Luther-Kirche“ im „Ruhrpott“ entwickelte. Auch die Drucktechnik wurde mit nachgebauten Geräten veranschaulicht. Im Jahre 2009 fand dort eine bundesweite Zusammenkunft statt, bei der ich die Ehre hatte, unseren Förderkreis zu vertreten. Der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert hielt eine Rede über die Botschaft der biblischen Hiob-Geschichte. Der wohlhabende Hiob muss Unglück ertragen, alles Glück scheint ihm genommen. Doch die Narben, die er davon trägt, lassen ihn gestärkt und gereift aus der Krise hervorgehen. Entgegen der landläufigen Auffassung (Hiobs-Botschaft) ist es ja eigentlich eine Botschaft, die Mut macht. Leider konnte die Idee „Martin Luther Forum Ruhr“ finanziell nicht durchgehalten werden. Neue Wege mussten beschritten werden. Hans und Ingrid waren unsere Freunde geworden, wir besuchten uns gegenseitig. Regelmäßig zum Tag der Deutschen Einheit wechselten wir lange Texte, und natürlich las man im Hause Embacher auch unsere Homepage. Wie es nun weiter geht nach dem Tod unseres Freundes, müssen wir abwarten. Ingrid, seine Frau, ist selbst sehr krank und muss gepflegt werden. Die Töchter haben eigene Familien und Kinder und wohnen in einiger Entfernung von dem Elternhaus. Wir sind übereingekommen, dass wir, meine Frau und ich, in einiger Zeit erfahren, wie die „Hiobsbotschaft“ bewältigt wird. In der Trauerkarte fand ich einen Spruch, der meinem Freund würdig ist:
Wechselnde Pfade, Schatten und Licht,
alles ist Gnade. Fürchtet euch nicht.
Spenden zum Gedenken von Hans Embacher
Förderkreis
IBAN: DE07160919940001070100
Kennwort: Hans Embacher
1. Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß 20,00 €






