Biografie von Siegfried Petha (*05.08.1928 - † 03.03.2017)
Siegfried, Karl, Franz Pehta wurde am 05.08.1928 in Alt Gutzmerow, Kreis Stolp, in Pommern (heute Polen), geboren. Sein Vater Lebrecht Pehta war Schmied und Schlosser, seine Mutter Elise Pehta, geborene Lietz, war Hausfrau. Er wuchs mit seinem Bruder Helmut, geboren am 05.01.1931 und seinen Schwestern Gisela, geboren am 09.03.1934 und Ingrid, geboren am 24.01.1940 in Alt Gutzmerow auf. Dort besuchte er auch die Schule von der 1.-4. Klasse.
Der Vater ging nach Anklam und lernte Flugzeugbauer und musste später auch nach Brandenburg (Neuendorf) bis er in den Arado-Flugzeugwerken bei Rathenow Flügel für verschiedene Flugzeuge bauen musste.
Modell einer Focke-Wulf 190 von Siegfried Pehta
Die Familie zog mit dem Vater am 12.04.1938 nach Rathenow, in die Heidefeldstr. 50, wo Siegfried Pehta zunächst die Schule am Weinberg besuchte, die aber bald als Lazarett benutzt wurde. Er zog zur Altstadtschule um, die aber auch als Lazarett gebraucht wurde, sodass er schließlich in die Jahnschule kam und hier auch die 8.Klasse beendete. 1943 begann er eine Lehre als Metallflugzeugbauer bei Arado, die er erfolgreich absolvierte.
Zeppelinmodell
gebastelt von Siegfried Pehta
1944 erhielt er die Einberufung als Flakkanonier und musste nach Wismar zur Vereidigung. Danach kam er nach Hamburg-Blankenese, wo er in Syldorf als Kanonier für Flugabwehrkanonen (Flak) gegen die englischen Flieger ausgebildet wurde. 400-500 Maschinen zogen oft über Hamburg in Richtung Berlin. Am 08.05.1945 geriet er in britische Gefangenschaft bei Itzehoe und musste bei einem Bauern arbeiten.
Er wurde aber bald aus der englischen Kriegsgefangenschaft in den englischen Sektor entlassen und machte sich heimlich auf den Heimweg. Bei Dömitz überquerte er die Elbe und kam nach Dannenberg. Dann versuchte er weiter zu wandern über Salzwedel, Stendal, Arneburg, Schollene und kam in russische Gefangenschaft, die ihn durch Rathenow nach Brandenburg brachte. Dort musste er das Stahlwerk demontieren und wurde wegen seiner Jugend am 28.11.1945 nach Rathenow entlassen, während viele andere nach Sibirien verschleppt wurden. Siegfried Pehta arbeitete vom 01.01.1946 - 08.12.1949 als Landmaschinenschlosser bei Otto Schmidt Landmaschinenbau in Rathenow und legte 1947 auch bei Erich Stilcke die Gesellenprüfung als Maschinenschlosser ab. Vom 09.12.1949 -1990 war er in er der Kesselschmiede Rathenow tätig, zuerst als Dreher. Von 1950- 1955 machte er berufsbegleitend die Ausbildung zum Lehrmeister in Halle an der Saale und in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Da er gleichzeitig in einer Abendschule privat die Meisterprüfung am 27.08.1953 abgelegt hatte, wurde er entgegen den ursprünglichen Vorstellungen der Betriebsleitung nicht als Lehrausbilder sondern als Meister für die gesamte Maschinenabteilung und die Kleinfertigung eingesetzt. Der Beruf hat ihm immer viel Freude bereitet. Er hatte auch die Gabe, mit Menschen, Werkzeugen und Maschinen gut umzugehen. 1990 musste er mit 62 Jahren eine Vorruhestandsregelung akzeptieren. Am 20.09.1952 heiratete er Gerda Bohne in der Lutherkirche. Den Eheleuten wurde am 20.03.1961 die Tochter Birgit geschenkt. Seine Frau erkrankte schwer und starb am 11.03.1988. Siegfried Pehta heiratete am 11.04.1990 Maria Bastian, geborene Kadner. Die Tochter Birgit verstarb am 05.06.1991.Siegfried Pehta ist von Pfarrer Feist in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche konfirmiert worden. Als sich der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. gründete, wollte er beim Aufbau des Gotteshauses nicht abseits stehen, sondern trat am 30.01.1997 dem Förderkreis bei. Er liebte sein ganzes Leben lang das Segeln und hatte sich einen Jollenkreuzer selbst gebaut. Später segelte er mit einer O-Jolle hauptsächlich auf dem Semliner See. Seit einer Hüftoperation im Jahr 2007 kann er dieses Hobby aber nicht mehr ausführen. Außerdem beschäftigte er sich immer mit Segelflugmodellbau und flog auch selbst ein Segelflugzeug.
Er bastelt gern mit seinen Enkeln und hat immer noch Freude an Flugzeugen.
Modell des Segelflugzeugs "Grunau Baby 2"
von Siegfried Pehta
Er ist selbst mit so einer Maschine geflogen.
Am 03.03.2017 nahm ihn Gott, gelobt sei sein Name, zu sich.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 18.01.2025