Marienurkunden
Der Gotische Marienaltar von 1380
Die Tochter Kaiser Karls IV., Katharina (1342 -1395) heiratete am 19.03.1366 in Prag den Wittelsbacher Otto V., Kurfürst und Markgraf von Brandenburg. Katharina war von 1366 – 1373 Markgräfin von Brandenburg. Ein Jahr nach der Hochzeit 1367 bestätigte ihr Otto V. ihre Altersversorgung, zu der ein umfangreicher Besitz von 18 brandenburgischen Städten, unter anderem auch Rathenow gehörte. 1380 war der Chor der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gerade vollendet. Katharina könnte daher den Marienaltar für ihren Witwensitz gestiftet haben. Die künstlerischen Vorbilder der Figuren weisen eindeutig nach Prag. Der mittelalterliche Marienaltar in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche besteht aus dem Hauptschrein und zwei Flügeln. Er kam 1875 nach Berlin in das Kunstgewerbemuseum und wurde später im Kaiser-Friedrich-Museum aufbewahrt. Durch die Rathenower Bürger Babenzien und Maeß gelang es nach Verhandlungen mit dem Museum und durch ein unmittelbar an Kaiser Wilhelm II. gerichtetes Gesuch (Immediatsgesuch), den Altar nach Rathenow zurück zu bekommen. Er wurde dann zur ausgiebigen gründlichen Restaurierung in die Kunstwerkstatt von Professor Kutschmann in Berlin gegeben, sodass die Malereien wieder in vollem Glanz erstrahlten und einzelne architektonische Teile der Holzfiguren erneuert wurden. Die Kosten der Restaurierung betrugen 4.000,00 Goldmark. (40.000,00 €). Am ersten Pfingstfeiertag 1919 konnte die Gemeinde den restaurierten Altar wieder in Empfang nehmen. Während des zweiten Weltkrieges (1943-1945) war der Altar im Turm eingemauert und ist so nicht ein Opfer der Flammen geworden. Im Herbst 1942 oder im Frühjahr 1943 hat der Zeitzeuge Siegfried Eimler als Tischlerlehrling Kisten für die Verpackung des Marienaltars bauen dürfen. Der Altar wurde mit den drei Bildern, Christus vor dem Hohen Rat, Simeon mit dem Kinde und dem Epitaph des Stadtschreibers Nesen, auf Geheiß des damaligen Pfarrers Detert im Eingangsbereich des Turms auf der rechten Seite eingemauert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Altar in der Lutherkirche gelagert und erst am 06.09.1959 wieder in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche aufgestellt. Der Altar ist 1,53 m hoch. Die Breite des Mittelschreins beträgt 2,17 m und die der beiden Flügel je 1,07 m beziehungsweise 1,15 m. Die Figuren des Mittelschreins sind aus Pappelholz geschnitzt, mit Naturfarben bemalt und vergoldet. Das Holz für die Figuren wurde vor dem Schnitzen entkernt. Das bedeutet, dass die Figuren von innen hohl sind. So können Spannungen und Risse zwischen Kern und Außenfläche gar nicht erst entstehen. Die Figuren des Mittelschreins stehen auf einem 22 cm hohen Sockel (Predella). Auf der Predella waren früher Spuren von 13 geschnitzten Brustbildern zu sehen. Es wird vermutet, dass hier Jesus Christus und die zwölf Apostel abgebildet waren. Die Figuren des Mittelschreins sind 90 cm hoch und werden mit einer Krone dargestellt. Die Kronen der vier Heiligen neben der Mutter Gottes werden als Märtyrerkronen aufgefasst. Märtyrer sind Menschen, die wegen ihres Glaubens Verfolgung und Tod erleiden mussten. Über jeder Heiligenfigur findet sich ein gotischer Spitzgiebel (Wimperge) als Baldachin, deren auf- und absteigender Ast mit drei geschnitzten Blumenornamenten (Krabben) geschmückt ist beziehungsweise war. In den zehn Dreiecken über den Wimpergen sind kleine gemalte Engel zu sehen. Die Wimperge über der Mutter Gottes ist größer als die der anderen Heiligen und hebt ihre zentrale Bedeutung hervor. Bei den geschnitzten Heiligenfiguren fällt die typisch gotische S-Form der Körper auf. Auf den Seitenflügeln sind je drei schöne Heilige mit Temperafarben gemalt. Für die Gewänder wurde nur rot und grün verwendet. Die Gewänder und die Wimpergen sowie gesamte Architektur des Altars lassen eine Datierung auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts vermuten. Es gibt auch Hinweise, dass der Altar aus Böhmen stammt. Unwahrscheinlich ist das nicht, da Kaiser Karl IV., dem 1373 die Mark Brandenburg zufiel, seine Residenz zwar in Prag hatte, aber auch das nahe gelegene Tangermünde von 1374 – 1377 zur Residenz ausbauen wollte. Moldau, Elbe und Havel waren zu damaliger Zeit die sichersten Verkehrswege. Während der letzten Wiederaufbauphase dank der großzügigen Förermittelzusage des Bunde und des Landes Brandenburg von 7,5 Mio. € wurde der Altar von 2023 -2025 ausgelagert und erneut restauriert. Die Restaurierungskosten belaufen sich auf 162.000,00 €.
Der Förderkreis hat deshalb einen neue Spendenaktion mit Ausgabe von Marien-Urkunden im Wert von 25,00 € für die Restaurierungskosten in einer Andacht bei der ordentlichen Mitgliederversammlung des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. am 14.09.2024 in der Lutherkirche in Rathenow gestartet und hofft, dass die Kosten damit aufgebracht werden können. Kevin Kama hat in der Andacht um den Segen Gottes für dieses Projekt gebetet.
Am 14.09.2024 hielt Kevin Kama eine Andacht zur ordentlichen Mitgliederversammlung des Förderkreises in der Lutherkirche. Dabei rief er zu Spenden für die Restaurierung des Marienaltars auf. Die Kosten belaufen sich auf 162.000,00 €. Der Förderkreis vergibt Marien-Urkunden für 25,00 € zu diesem Zwesck. Die Marien-Urkunde Nr. 1 spendete Kevin Kama. Wer ien Marien-Urkunde spenden möchte kann einen beliebigen Betrag über 25,00 € auf das konto des Förderkreises überweisen: IBAN: IBAN:DE 07160919940001070100
Kennwort: Marienaltar
Nr. 1 Kevin Kama, Linum, 14.09.2024, 25,00 €
Nr. 2 - 5 Dr. Jürgen-Werner Hubbe, Magdeburg, 14.09.2024, 100,00 €
Nr. 6 - 9 Dr. med. dent. Marlene Schulz, Rathenow, 07.08.2024 100,00 €
Nr. 10 - 11 Helmut Niederdränk, Rathenow, 23.07.2024, 50,00 €
Nr. 12 - 66 Viola Knackmuß, Rathenow, 07.08.2024, 1395,18 €
Nr. 67 - 68 Corrado Gursch, Rathenow, 20.09.2024, 50,00 €
Nr. 69 Dr. Jan Redmann, Potsdam, 20.09.2024, 25,00 €
Nr. 70 Ministerpräsident Hendrik Wüst, 20.09.204, 25,00 €
Nr. 71 Annemarie Kopsch, Rathenow, 17.09.2024, 25,00 €
Nr. 72 - 77 Luise Freitag, Rathenow, 19.09.2024, 150,00 €
Nr. 78 Hartmut Fellenberg, Premnitz, 30.09.2024, 25,00 €
Nr. 79- 80 Elke und Bernd Stelle, 24.09.2024, 50,00 €'
Nr. 81 Christa und Günter Schulze, 02.10.2024, 30,00 €
Nr. 82- 93 Ilona Slopianka, 04.10.2024, 300,00 €
Nr. 94 -100 Apotheker Jg. 1968, 13.10.2024, 175,00 €