VR-Stiftung spendete Stifterbrief in Silber Nr. 85 am 13.12.2023

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 von links: Vorsitzender des Förderkreises Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Schatzmeisterin des Förderkreises Heidi Maria Binder, Stellv. Vorsitzender des Förderkreises Hartmut Fellenberg, Vorstand der Volksbank Rathenow e G Bernd Engel, Schriftführer des Förderkreises Thomas Weisner

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Am 13.12.2023 überreichte der Vorstand der Volksbank Rathenow e G, Bernd Engel einen Scheck in Höhe von 18262,00 € für die Restaurierung des Epitaphs für den Stadtschreiber Nesen an den Förderkreis 

 

Die VR-Stiftung fördert die Restaurierung des Epitaphs des Stadtschreibers Andreas Nesen von Rathenow – Zuwendungsbescheid vom 15.11.2023

 

Am 13.12.2023 übergibt der Vorstand der Volksbank Rathenow e G, Bernd Engel, dem Vorsitzenden des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, Dr. Heinz-Walter Knackmuß einen Zuwendungsbescheid über 18.262,00€ für die Restaurierung des Epitaphs (Totengedenktafel) für den Stadtschreiber Nesen von 1571. Davon kommen 16.000,00€ von der VR-Stiftung und 2.262,00€ von der Volksbank Rathenow.

Der Förderkreis bringt 2.000,00€ als Eigenmittel in die Restaurierung ein. Es ist das älteste Gemälde in der Kirche und für die Stadt Rathenow von besonderer Bedeutung, weil im Hintergrund die älteste Stadtansicht von Rathenow zu sehen ist.

 

Zur Bedeutung des Epitaphs Nesen folgende Informationen:

 

Die Stadtkirche St. Marien-Andreas in Rathenow geht auf eine spätromanische Basilika des frühen 13. Jahrhunderts zurück. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Chor als Hallenumgangschor erneuert. Von 1517 bis 1562 erfolgte der Umbau zu einer dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche, der spätromanische Turm wurde wegen Einsturzgefahr von 1818 bis 1828 durch einen neugotischen Neubau ersetzt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche schwer beschädigt, wobei die vorreformatorische Ausstattung weitestgehend verloren ging. Während die Kirche durch die Wiederaufbaumaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte in ihrer äußeren Erscheinung in Anlehnung an den Vorkriegszustand weitgehend wiederhergestellt wurde, zeigt der Innenraum eine Reihe von Brüchen. 

78 Jahre nach der verheerenden Kriegszerstörung ist der Wiederaufbau des Innenraumes noch nicht abgeschlossen. Aus diesem Grund wurde eine Neukonzeption des Kirchraumes erarbeitet, deren Ziel es ist, wieder einen ästhetisch ganzheitlichen Innenraum zu schaffen. Die nun im Dezember 2023 begonnene investive Gesamtmaßnahme zur Wiederherstellung/Neugestaltung des Innenraumes der St. Marien-Andreas Kirche Rathenow, wird über Zuschüsse des Bundes für investive Kulturmaßnahmen (BKM) und des Landes, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur je zur Hälfte finanziert wird. Die Gesamtkosten dieser Maßnahme betragen 7,5 Mio. € und die investive Maßnahme läuft bis Ende 2025. Im Ergebnis wird die Kirche mit einer Platzkapazität von 650 Besuchern eine "Versammlungsstätte" von überregionaler Bedeutung sein. 

Die Sankt Marien-Andreas Kirche Rathenow ist als Kleinod der norddeutschen Backsteinkunst nicht nur ein Spiegelbild von Jahrhunderten der Geschichte Rathenows und der internationalen Architekturentwicklung, sondern auch Heimstätte bedeutender Kunstwerke. Dazu gehört auch das Epitaph (Totengedenktafel) für den Stadtschreiber Andreas Nesen. Dieses Gemälde auf Holz ist für Rathenow von besonderer Bedeutung, weil oben die älteste Stadtansicht von Rathenow um 1571 zu erkennen ist. Die Totengedenktafel befindet sich in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche und hat die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur überstanden, weil Pfarrer Ernst Detert beherzt den Böhmischen Marienaltar, das Altarbild "Simeon mit dem Kinde", das Epitaph für den Stadtschreiber Nesen und das Gemälde "Christus vor dem Hohen Rat" im Turm einmauern ließ. Der Maler des Epitaph ist unbekannt. 
Das Epitaph gehört zu den frühesten präzisen märkischen Stadtansichten. Da die Restaurierung dieser Kunstwerke nicht Bestandteil der investiven Gesamtmaßnahme ist, hat der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt Marien-Andreas Kirche gemeinsam mit der Kirchengemeinde dafür separate Förderprojekte initiiert. Das Epitaph weist heute einen hohen Grad der Verschmutzung auf, hat stark nachgedunkelte Stellen, Feuchtigkeitsschäden und kleine Bildstellen beginnen sich zu lösen. Eine Restaurierungskonzeption beziffert einen Restaurierungsaufwand von 20.262,00 €.

 

Gesamtkosten der Restaurierung20.262,00 €
VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland16.000,00 €
Volksbank Rathenow e G2.262,00 €
Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V.2.000,00 €

Der Förderkreis bedankt sich für die Spenden und überreichte der VR-Stiftung die Stifterbriefe in Platin Nr. 22-24 (15.000,00 €) und Stifterbrief in Silber Nr. 85   (1000,00 €) sowie der Volksbank Rathenow e G die Stifterbriefe in Silber Nr. 86-87 (2262,00 €).

 

 

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Hartmut Fellenberg

Stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises zum Wiederaufbau 
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. , 13.12.2023