Petra und Manfred Meißner spendeten Kanzelstifterbrief Nr. 150 am 16.11.2022

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Am 16.11.2022 hatten sich  Petra und Manfred Meißner aus Berlin zu einer Kirchenführung angemeldet. Sie waren das erste Mal  in der Stadt der Optik an der Havel und waren neugierig auf die Geschichte des Gotteshauses und auf die Optik in Rathenow. Die Führung begann vor dem Geburtshaus des Begründers der Optischen Industrie in Rathenow, das gegenüber der Kirche steht und heute die Adresse Kirchplatz 12 trägt. Dort hat der Pfarrer Heinrich August Duncker seine Vielschleifmaschine gebaut und sie beim Königlichen Patentamt angemeldet. Damit war es das erste Mal möglich, Gläser mit exakten Dioptrien herzustellen. So kam es, dass Rathenow bis 1939 an die ganze Welt Brillen, Mikroskope, Ferngläser und optische Linsensysteme für die Leuchttürme verkaufte. Die Menschen in der Stadt kamen dadurch zu Wohlstand. Die erste Bischöfin von Norwegen und ganz Skandinavien, Rosemarie Köhn, ist in Rathenow geboren, weil ihr Vater, Willy Köhn, Brillen in Norwegen verkaufte und sich in eine Norwegerin verliebte. Seit 2021 ist die Bischöfin Rosemarie Köhn Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow. In der Kirche wurden die drei Gemälde von Erika Guthjahr aus dem Jahr 1980 beschaut, die die Kirche unzerstört zeigt, lichterloh brennend, nachdem sie am 28.04.1945 von Brandgranaten getroffen wurde und den Torso ohne Turm, wie die Rathenower ihr Wahrzeichen bis 1990 sehen konnten. Es wurde von der Gründung des Förderkreises im Jahr 1996 erzählt, der von 47 Mitglieder auf  284 in ganz Europa anwuchs. Zuerst sammelte der Förderkreis Gelder für die neuen Fenster von Gerhard Henschel im Chorraum. Die Fenster mit dem Rathenower Toleranzfenster als Mittelpunkt des jüdisch-christlichen Glaubens sind einmalige Kunstwerke weltweit. Danach wurden Gelder für den Wiederaufbau des Turms gesammelt, der 2002 vollendet werden konnte und nach dem Turm stellte der Förderkreis 250.000,00 € für die Kreuzgewölbe im Mittelschiff der Kirchengemeinde zur Verfügung. Dank der Fördermittel von Bund und vom Land Brandenburg können 2023 die Kreuzgewölbe im Chorraum neu errichtet werden. Die Vorarbeiten im Chorraum haben schon begonnen. Der Marienaltar ist deshalb auch verhüllt und nicht für Besucher sichtbar, aber man kann auch anhand des Buches von Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß die Heiligen des Altars auf den Fotos erläutern. Zum Schluss wurde der Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff der Kirche demonstriert und eine Probe von der neuen Akustik in der Kirche gegeben.  Der Förderkreis sammelt aktuell Spenden für eine neue Orgel (1 Mio. €) und die Nachschnitzung der Barocken Kanzel (1.090.000,00€), die aus der Förderung herausgefallen waren.

Petra und Manfred Meißner aus Berlin spendeten den Kanzelstifterbrief Nr. 150 (70,00 €) für die Nachschnitzung der Barocken Kanzel. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 16.11.2022