Martina Krüger-Schröder spendete die Orgelpfeife Nr. 508 am 24.09.2022

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Martina Krüger-Schröder aus Premnitz feierte am 24.09.2022 ihren 40. Geburtstag im Restaurant "Zum Alten Hafen" und kam mit ihren 36 Gästen zu einer Führung in die Sankt-Marien-Andreas-Kirche.  Der Vorsitzende des Förderkreises, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, war in das Gewand des Brandenburger Bischofs Dr. Stephan Bodecker (*15.11.1384 in Rathenow - 15.02.1459 im Dom zu Brandenburg an der Havel) geschlüpft und führte die kleine Gesellschaft zum Geburtshaus des Pfarrers Johann Heinrich Duncker und erzählte vom Beginn der optischen Industrie in Rathenow, die mit der Erfindung der Vielschleifmaschine des August Duncker ihren Anfang nahm. Dabei kam auch die Geschichte von der Bischöfin Rosemarie Köhn (*20.10.1939 in Rathenow) aus Hamar in Norwegen zur Sprache, die, wie Bodecker, in Rathenow geboren wurde, und seit 2021 Ehrenbürgerin der Stadt ist. Die Teilnehmer der Geburtstagsfeier bewunderten die Fenster im Chorraum und den Marienaltar von 1380. Dann ließen sie sich den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff zeigen, wobei die Kinder fleißig mithalfen, die Steine für die Rippen des Kreuzgewölbes zusammenzusetzen. Dann gab es noch eine Probe von der ausgezeichneten Akustik der Kreuzgewölbe und es wurde auch die Gemälde im Chorraum "Simeon mit dem Kinde" und das Epitaph (Totengendenktafel) für den Stadtschreiber Nesen gezeigt. Die Gemälde in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche und der Marienaltar waren während des Zweiten Weltkrieges (1939 - 1945) im Turm eingemauert gewesen und waren dadurch beim Brand nicht zerstört worden. Das Gemälde "Simeon mit dem Kinde" ist nach einer fürchterlichen Beschädigung bei einem Raubüberfall für über 10.000,00 € wunderbar restauriert worden. Der Förderkreis hat auch eine Spende von 4000,00 € für die geplante Restaurierung des Gemäldes "Christus vor dem Hohen Rat" von 1640 erhalten und die Zusage von Renate Assmann von 1000,00 € für die Notsanierung des Epitaphs für den Stadtschreiber Nesen. Die Kinder der Geburtstagsparty tanzten vor dem Altar nach dem alten Volkslied "Heißer Kathreinerle." Im Marienaltar gibt es die Heilige Katharina, deren Namenstag am 25.11. eines jeden Jahres gefeiert wird. Da im Mittelalter der Advent eine stille Zeit des Fastens und der inneren Einkehr war, hatte man am 25.11. das letzte Mal die Gelegenheit ordentlich zu tanzen. "Sankt Kathrein stellt den Tanz ein," heißt es im Volksmund, denn im Advent war das Tanzen verboten. Zum Schluss durften alle Kinder an die alte Glocke auf dem Rasen vor der Kirche dreimal mit dem Hammer klopfen. Sie wussten auch, wann die Glocken geläutet werden: jeden Morgen und Abend, am Sonntag zum Gottesdienst, zu Weihnachten, zu Ostern und zu Pfingsten und natürlich zu den Hochzeiten, aber auch wenn ein Mensch gestorben ist. Für Martina Krüger-Schröder war das ein besonderer Geburtstag, denn sie hatte erfahren, dass 40 eine heilige Zahl ist. In der Bibel steht, dass es 40 Tage und 40 Nächte regnete, als die Sintflut kam. Mose war 40 Tag bei Gott auf dem Berg Sinai. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste. Jesus ging 40 Tage in die Wüste, um zu fasten. Zwischen der Auferstehung von Jesus Christus bis zu seiner Himmelfahrt liegen 40 Tage und 40 Tage dauert die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern, wobei die Sonntage nicht mitgezählt werden. Martina Krüger-Schröder bedankte sich nach der Führung und spendete die Orgelpfeife Nr. 508 (150,00 €) für die neue Orgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende und wünscht der Jubilarin gute Gesundheit und Gottes Segen.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 24.09.2022