Klasse 7c Bruno-H.-Bürgel spendete Dachsteine Nr. 5610 -5612 am 04.07.2022

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Klasse 7c der Gesamtschule  Bruno-H.-Bürgel in Rathenow

 

 

Am 04.07.2022 besuchte die Klasse 7c der Gesamtschule Bruno-H.-Bürgel aus Rathenow mit ihren Klassenlehrerinnen Marion Kuckelies und Theresa Schabl die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow und ließ sich mitnehmen in eine Atmosphäre der Frömmigkeit und des Friedens. Zu Beginn wurde die Eisenglocke auf dem Rasenplatz vor der Kirche beschaut und jeder, der wollte, durfte dreimal mit einem kleinen Hammer daran schlagen, um den Ton zu hören. Die Glocke war nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ermangelung von echter Bronze aus Harteisen gegossen worden und diente der Kirche als Geläut bis zum Jahr 2001, wo nach dem Wiederaufbau des Turms eine neue Bronzeglocke die Funktion übernahm. Die Schüler wussten auch um die Bedeutung der drei Schläge, die den dreieinigen Gott symbolisieren sollten - Vater- Sohn und den Heiligen Geist. Dann ging es zum Geburtshaus von Johann Heinrich August Duncker und alle kannten natürlich die Geschichte der Optischen Industrie in Rathenow. Was neu für fast alle Schüler war, wie die Ehrenbürgerin von Rathenow, die Bischöfin a. D. Rosemarie Köhn aus Hamar in Norwegen mit der Stadt der Optik verbandelt ist. Sie ist ja am 26.10.1939 in Rathenow geboren. Danach besichtigten die Schüler das neu errichtete Kreuzgewölbe im Mittelschiff und konnten auch anschauen, wie eine Rippe des Gewölbes entsteht. Die Fenster im Chorraum und der Gotische Marienaltar wurde betrachtet und dann ging es auf den Turm, um bei diesen hochsommerlichen Temperaturen den Höhenwind zu erfahren, der ja immer etwas erfrischend ist. Der Ausblick über das Havelland ist grandios. Die Kinder wollten auch noch wissen, was der Unterschied zwischen den Katholischen und Evangelischen Konfessionen ist? Als der Professor Dr. Martin Luther am 31.10.1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg nagelte, war in der katholischen Kirche Vieles nicht in Ordnung. Der Mönch Martin Luther war besonders gegen den Ablasshandel, wo man sich für Geld von seinen Sünden loskaufen konnte. Das hielt er für eine Verdummung der Menschen. Nach seiner Auffassung waren die Menschen durch das unschuldige Leiden und Sterben von Jesus Christus, dem Sohn Gottes von ihren Sünden befreit worden. Die Gnade Gottes hatte ihnen die Sünden erlassen und sie für Gott annehmbar gemacht. Auch war er gegen das Zölibat der Pfarrer. Beim Abendmahl hatte Luther die gleiche Auffassung wie in der katholischen Kirche, dass mit der Wandlung des Brotes zum Leib Christi, der wirkliche Leib Christi entstanden sei und mit der Wandlung des Weins wirklich das Blut Christi vorhanden wäre. Die Katholische Kirche hat sich seit 1517 natürlich verändert. Solche Missstände, wie sie Luther erleben konnte, gibt es nicht mehr. Natürlich darf man nicht vergessen, dass alle Kirchen von Menschen geleitet werden. Und es gibt keine fehlerfreien Menschen. Deshalb kommt es manchmal vor, dass Gott nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Menschen selbst. Die Klassenlehrerin Marion Kuckelies wies ihre Schüler auch auf das Modell der Stadt Rathenow von 1800 hin, wo man die unzerstörte Altstadt sehen kann. Dann spendete die Klasse die Dachsteine Nr. 5610- 5612 (30,00 €) für den Wiederaufbau der Kirche. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.

 

Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 04.07.2022