52-Landin-Der Lottogewinn von Hanka Gregor am 01.06.2021

52. Der Lottogewinn von Hanka Gregor

 

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Hanka Gregor wurde am 02.08.1963 in Berlin-Lichtenberg geboren. Der Vater, Wilmar Markert, war Pilot bei der NVA (Nationalen Volksarmee der DDR). Die Mutter Erika Markert arbeitete in der Jugendgerichtshilfe in Berlin-Lichtenberg. Sie wuchs mit dem am 02.08.1968 geborenen Bruder Knut auf. Oft war Hanka bei den Großeltern Käthe und Kurt Herold in Zeuthen und verlebte dort eine glückliche Kindheit fast wie auf dem Lande. Von 1970 – 1980 besuchte sie die Josef-Orlopp-Oberschule in Berlin Lichtenberg. Josef Orlopp (*29.08.1888 in Essen - † 07.04.1960 in Berlin) kam aus der SPD und war in der DDR Mitglied im Präsidium des Bundesvorstandes des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB).  Hanka Gregor begann nach der zehnten Klasse eine zweijährige Ausbildung zur Werbegestalterin bei der HO -WtB (Waren des täglichen Bedarfs) in Berlin-Weißensee. Sie war dann später Teamleiterin und Lehrbeauftragte bei der HO (Handelsorganisation der DDR). Von 1990 -2000 arbeitete sie als Teamleiterin bei Kaisers-Kaffee-Geschäft in Berlin-Mariendorf. 2001 machte sich selbstständig und war bis 2017 als Werbegestalterin für viele Unternehmen tätig. Seit 2017 arbeitet sie in den Havelland-Kliniken in Nauen als Servicemitarbeiterin in der Urologie. Am 21.03.1987 heiratete sie KFZ-Mechaniker Lutz Gregor im historischen alten Standesamt Berlin-Lichtenberg.

 

 

 

Am 05.08.1981 kam ihr Sohn Guido im Oskar-Ziethen-Krankenhaus in Berlin zur Welt. Der Schwager von Hanka Gregor, Wolfgang Gregor, hatte den Gasthof Landin gekauft und betrieb eine Künstlerwerkstatt. Durch Besuche in Landin lernten Hanka und Lutz Gregor 1983 den Bürgermeister von Landin, Jürgen Müller, kennen, der ihnen das alte Schulhaus in Landin zum Kauf anbot. 1985 kaufte sie dieses Haus, in dem noch Emmi Wenger wohnte, die früher Lehrerin in Landin war. Hanka und Lutz Gregor versprachen der Emmi Wenger, dass sie solange sie lebe, in diesem Haus bleiben könnte. Hanka und ihr Mann hatten ihren Lebensmittelpunkt noch in Berlin und Guido ging ja auch dort zur Schule.  Emmy Wenger zog 1995 nach Friesack, weil in der alten Schule noch eine Ofenheizung vorhanden war und sie im Alter doch etwas komfortabler wohnen wollte. Je nach finanzieller Lage begann die Familie Gregor das alte Schulhaus nach und nach zu modernisieren. Es wurde das Dach neu gedeckt, neue Fenster und Türen eingebaut. Die Fußböden wurden erneuert und mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Das Bad wurde komplett neu gebaut. 1999 zog die gesamte Familie in das erneuerte Haus in Landin ein und gab ihre Wohnung in Berlin auf.  Lutz Gregor hatte viele Dinge selbst gebaut, denn er ist ein geschickter Handwerker. Er fand auch bald eine Arbeit als KFZ-Mechaniker bei der Havelländischen Abfallwirtschaftsgesellschaft m. b. H. (HAW) in Nauen.

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 Alte Schule in Landin 2020

 

 

Sohn Guido arbeitetet weiterhin in Berlin. Seit 2004 ist Hanka Gregor zur Ortsvorsteherin von Landin (Gemeinde Kotzen) gewählt worden. Sie nimmt quasi die Aufgaben einer Bürgermeisterin für das Dorf Landin wahr.

 

 

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Winter in Landin

Sie ist verantwortlich für die Vermietung des Gemeindehauses, für die Planung und die Durchführung der Veranstaltungen in der Gemeinde Landin, für Wahlvorbereitungen und sie trägt die Verantwortung für die Ordnung und Sicherheit im Dorf sowie für die Verschönerung des Dorfes für den Tourismus. Ihr Hund Cariba begleitet sie allen Wegen durch´s Dorf.

 

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Cariba

Sie ist Gründungsmitglieds des Fördervereins zur Erhaltung der Dorfkirche Landin e. V.  2020 konnte sie mit dem Vorsitzenden Gert Dittrich die äußere Fertigstellung des maroden Gotteshauses feiern. Die Kosten betrugen ca. 500.000,00 € und sind ein kleines Wunder. Gert Dittrich ist der Motor des Wiederaufbaus dieser Dorfkirche und hat sich seit dem 06.02.2015 nach der Gründung des Vereins Tag und Nacht für den Wiederaufbau eingesetzt. Gert Dittrich hat die Gabe, viele Menschen für sich zu gewinnen und so ist es nicht verwunderlich, dass Fördermittel flossen und er viele interessante Menschen nach Landin lockte. Gott hat ihn und seinen Vorstand gesegnet. Der 06. Februar ist der Namenstag der Heiligen Dorothea und gibt auch einen Hinweis für den Segen, der über dem Wiederaufbau der Dorfkirche lag. Die Heilige Dorothea ist die Schutzheilige der Bierbrauer, der Blumengärtner, der Floristen, der Bräute und der neu vermählten Ehepaare. Sie soll am 06.02.305 in Caesarea hingerichtet worden sein und deshalb feiert die Christenheit auf der Erde diesen Tag als ihren Namenstag.

 

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Heilige Dorothea in der
Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow (1380)

Die Darstellung der heiligen Dorothea erfolgt mit Schwert, Palme, Krone und Lilie und mit einem Körbchen voll Rosen und Äpfel. Sie ist die Helferin bei falschen Anschuldigungen. Die Legende berichtet, dass Dorothea eine der ersten Christinnen war, die für ihren Glauben ihr Leben lassen musste. Sie wuchs zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian (243 – 313) auf, der die Christen grausam verfolgen ließ. Ihr Vater war römischer Senator. Er lebte in Kappadozien (Türkei). Dorothea heißt so viel wie "von Gott Geschenkte.“ Der Vater freute sich, als ihm eine dritte Tochter geboren wurde. Sie war sehr schön und klug. Der kaiserliche Statthalter Apricius wollte sie zur Frau haben. Als er hörte, dass sie Christin war, ließ er sie ins Gefängnis werfen und grausam foltern. An einem kalten Wintertag wurde sie hingerichtet. Bevor sie dem Henker übergeben wurde, rief ein junger Bursche mit Namen Theophilus: "Dorothea, wenn Du in den schönen Garten Deines Bräutigams (Jesus Christus) kommst, dann schick mir mal ein Körbchen mit Rosen und Äpfeln!" Es glaubte keiner, dass es im Winter Äpfel und Rosen geben würde. Da erschien aber doch plötzlich ein kleiner Junge und überreichte der Dorothea ein Körbchen mit Rosen und Äpfeln. Als der Spötter, Theophilus, das sah, bekehrte er sich auch zum Christentum und wurde ebenfalls enthauptet. Die Wetterregel für den sechsten Februar lautet: „Dorothee bringt den meisten Schnee“ und das hat auch immer gestimmt, bis die Klimaerwärmung alles durcheinanderbrachte.

Am 09.09.2016 hielt Hanka Gregor als Kassenwartin des Fördervereins zur Erhaltung der Dorfkirche Landin e. V. einen Vortrag in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow im Rahmen einer Geschichtskonferenz und berichtete in Anwesenheit der Erzherzogin von Österreich, Prinzessin Camilla von Habsburg-Lothringen, über die Gründung und die Arbeit des Landiner Vereins.

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Hanka Gregor ist seit der Gründung am 06.02. 2015 Kassenwartin des Dorfkirchenvereins Landin und durch ihre Hände gingen in den letzten Jahren eine Vielzahl von Spenden und Fördermitteln. Sie singt in ihrer Freizeit gern und ist seit 2016 als Altistin im Chor „Salto Tonale“ in Bredikow, der von André Diakov geleitet wird. Ihr zweites Hobby ist ihr Garten, wo sie Kräuter, Tomaten, Rosenkohl, Möhren und Paprika erntet und auch ein kleines Gewächshaus betreibt.

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Drei Hochbeete im Garten

Ihr Mann und sie empfinden die alte Schule in Landin als ihren persönlichen Lottogewinn. Die Menschen und die Freunde gefallen ihnen. Die wunderschöne Landschaft im Havelland geben ihnen durch ihre Weite Raum und Muße zum Durchatmen und Ausruhen. Sie fühlen sich in Landin heimisch.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 01.06.2021