Biografie von Pfarrer Hartmut Grünbaum

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Pfarrer Hartmut Grünbaum wurde am 05.07.1930 in Rehbrücke bei Potsdam geboren. Er war das fünfte von sieben Kindern. Sein Vater, Kurt Grünbaum, war juristischer Beamter im Kulturministerium und später in verschiedenen staatlichen und kirchlichen Positionen tätig. Sein Mutter, Annelies Grünbaum, geborene Schultze, war Hausfrau. Hartmut Grünbaum wurde 1936 in der Grundschule Bergholz-Rehbrücke eingeschult und wechselte später auf das Victoria-Gymnasium in Potsdam, wo er 1950 sein Abitur ablegte. Von 1950 – 955 studierte er Theologie an der Humboldt-Universität in Berlin (Ost). Danach schloss sich das Vikariat an, das er in Eberswald und im Predigerseminar Brandenburg absolvierte. Am 06.07.1957 heiratete Pfarrer Hartmut Grünbaum Annemarie Hoffmann. Nach den Zweiten Theologischen Examen erhielt er am 01.09.1957 seine erste Pfarrstelle in Premnitz im Kirchenkreis Rathenow, die er bis Februar 1968 inne hatte. Dem Ehepaar Grünbaum wurden zwei Kinder geschenkt, Johannes , geboren am 11.011.1959 und Susanne, geboren am 01.11.1963. Als Ende 1967 der Superintendent des Kirchenkreise Rathenow, Johannes Reichmuth, in den Ruhestand ging, entstand im Pfarrkonvent und im Kirchenkreis der Wunsch, eine neue Leitungsstruktur für den Kirchenkreis auszuprobieren. Durch eine Verlängerung der Vakanz-Zeit für den Superintendenten auf drei Jahre ermöglichte die Kirchenleitung das Experiment einer „Bruderschaftlichen Leitung“. Ihr gehörten drei Pfarrer und ein Laie an, dazu noch ein Pfarrer für die Verbindung zum Pfarrkonvent. Anfang 1968 bildeten die „Bruderschaftliche Leitung“ im Kirchenkreis Rathenow:

1. Pfarrer Hartmut Grünbaum (Premnitz)
2. Pfarrer Harry Jähnig (Rhinow)
3. Pfarrer Gerhard Kopp (Nennhausen)
4. der Arzt Dr, Alfred Kämmerer und
5. Pfarrer Dietrich Hallman (Rathenow).

Am 01.03.1968 wurde Hartmut Grünbaum Pfarrer in Rathenow und gleichzeitig auch Vorsitzender des Kreiskirchenrates. Im August 1969 erlitt Pfarrer Hartmut Grünbaum einen Herzinfarkt und musste deshalb ½ Jahr aussetzen. Das Experiment „ Bruderschaftliche Leitung“ sollte mit einer Generalkirchenvisitation durch die Kirchenleitung Berlin-Brandenburg abgeschlossen werden. Wegen der Erkrankung von Pfarrer Hartmut Grünbaum wurde Visitation auf den Mai 1971 verschoben. Die Generalvisitation fand dann auch wie geplant statt. Die Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, das Konsistorium und auch mit Hilfe von benachbarten Landeskirchen wurde die Arbeit der „Bruderschaftlichen Leitung“ in den verschiedenen Bereichen geprüft und für gut befunden. Daraufhin beschloss die Synode der Landeskirche Berlin-Brandenburg am 01.07.1973 eine Änderung der Grundordnung für das Superintendentenamt und ermöglichte die „Bruderschaftliche Leitung“ als Gruppenleitung. Pfarrer Hartmut Grünbaum übergab die „Bruderschaftliche Leitung“ ab.01.01.1973 an Dietrich Hallmann und wurde am 01.12.1974 zum Generalsuperintendenten für den Sprengel Berlin berufen. Pfarrer Dietrich Hallmann wurde zum Vorsitzender der „Bruderschaftlichen Leitung“ im Kirchenkreis Rathenow vom 01.01.1973 -31.12.1978 gewählt, ging aber später in das Superintendentenamt nach Cottbus.

 

 

Zeitraum des Vorsitzes der „Bruderschaftlichen Leitung“
im Kirchenkreis Rathenow

Name des Pfarrers

01.01.1968 -31.12.1972

Hartmut Grünbuam (wird später Generalsuperintendent für den Sprengel Berlin)

01.01.1973 -31.12.1978

Dietrich Hallmann (wird später Superintendent in Cottbus)

01.01.1979 -31.12.1980

Oswald Schönherr (wird später Superintendent in Prenzlau)

01.01.1981 -19.06.1989

Albrecht Rademacher

19.06.1989 -20.03.1993

Eckhard Barsch

20.03.1993 –31.12.1997

Jürgen Baruth

01.01.1998 – 19.11.2003

Hans-Joachim Tutzschke

 

Das Amt des Generalsuperintendenten für den Sprengel Berlin nahm er vom 01.12.1974 - 30.11.1982 wahr. Wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes musste Pfarrer Hartmut Grünbaum ab 01.12.1982 um die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand bitten, die auch gewährt wurde. Seine Frau, Pfarrerin Annemarie Grünbaum, übernahm am 01.12.1982 eine Pfarrstelle in Oderin, Kreis Königs Wusterhausen, und das Ehepaar zog dorthin um. Im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Kirche und der Sektion Theologie besuchte Pfarrer Hartmut Grünbaum trotz angeschlagener Gesundheit Theologiestudenten aus Berlin-Brandenburg, die an auswärtigen Universitäten studierten. Bei der Heimreise von Jena, bekam er zum wiederholten Male einen Herzinfarkt, an dem er am 22.11.1983 verstarb.

Pfarrer Hartmut Grünbaum hat mit der Einführung der „Bruderschaftlichen Leitung“ ein Stück neuere Kirchengeschichte geschrieben. Er war schon seit 1963 Mitglied der Provinzialsynode und wurde 1973 Mitglied der Kirchenleitung. Von 1968 -1973 war er auch Mitglied der Synode des Bundes Evangelischer Kirchen in der DDR (Deutsche Demokratische Republik). Viele Jahre war er auch im Vorstand der Goßner-Mission und anderer Gremien.

Nach Angaben der Ehefrau, Pfarrerin Annemarie Grünbaum,
erstellt von Dr. Heinz-Walter Knackmuß

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 09.07.2019