Biografie von Albrecht Rademacher

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Albrecht Rademacher im März 2008

Kurz nach Kriegsende wurde Albrecht Jürgen Rademacher am 9. August 1945 als viertes Kind des Technischen Kaufmanns Alfred Franz Wilhelm Rademacher (1889 – 1959) und der Krankenpflegerin Maria Magdalena Rademacher, geborene Bauer (1901 – 1980) in Brieselang, Kreis Nauen, geboren. Die Eltern haben den Sohn und seine Geschwister Wolfgang Rademacher (* 1926), Manfred Rademacher (*1931), Brigitte Rademacher, jetzt verheiratete Gräf (*1936), in politisch und wirtschaftlich schwieriger Zeit, in der Zeit des Hungers, nach bestem Vermögen und mit großer Fürsorge „durchgebracht“, wie man damals sagte. Von 1952 bis 1960 besuchte Albrecht Rademacher die Grundschule in Brieselang, von 1960 bis 1964 die Erweiterte Oberschule in Nauen. Entsprechend dem damaligen Ausbildungskonzept erlernte er parallel zum Unterricht in einem Landmaschinenbetrieb, den Beruf des Traktorenschlossers. Hier erwarb er sich praktische Fähigkeiten, die er später auch im Kirchengemeindebereich gut anwenden konnte. Im Jahr 1964 legte Albrecht Rademacher das Abitur ab und erwarb den Facharbeiterbrief. Während der gesamten Schulzeit ermöglichten ihm die Eltern eine gründliche musikalische Ausbildung, die ihm im späteren Beruf als Mitarbeiter in der Kirchengemeinde zugute kam.

In der Zeit von 1964 bis 1969 studierte Albrecht Rademacher Theologie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und legte 1969 das 1. Theologische Examen ab.

Im Jahr 1968 heiratete er die Gemeindehelferin Sieglinde Michel. Dem Ehepaar wurden drei Kinder, Mirjam (*1969), Markus (*1973) und Martin (*1983) geschenkt. Nach der Scheidung ist Albrecht Rademacher seit 1997 in zweiter Ehe mit der Kirchenmusikerin Elisabeth Brunnemann verheiratet.

Für die Zeit des Vikariats wurde Albrecht Rademacher nach 1969 nach Groß Mehßow, Kirchenkreis Calau-Lübben entsandt, das Predigerseminar besuchte er 1970/71 in Lutherstadt Wittenberg.

Nach dem 2. Theologischen Examen wurde Albrecht Rademacher 1971 in den Pfarrsprengel Nennhausen, Kirchenkreis Rathenow, entsandt. Dort war er bis 1981 Gemeindepfarrer. Im Jahr 1981 wurde er in eine der Rathenower Pfarrstellen gewählt. In der Rathenower Gemeinde blieb er bis 1989 im Pfarrdienst.

Die Jahre in Nennhausen und in Rathenow waren von einer kreativen Teamarbeit geprägt.

In der Nennhausener Zeit ergab sich kurzfristig das Modell einer „Großparochie“ mit einer Katechetin und drei Pfarrerehepaaren, dabei einem emeritierten Pfarrerehepaar. Unterricht und Gemeindeveranstaltungen wurden gemeinsam vorbereitet und dafür einander zugearbeitet. Aus dieser gemeinsamen Arbeit sind für die späteren Jahre viele Anregungen erwachsen.

Parallel zur Gemeindearbeit war Albrecht Rademacher von 1975 bis 1989 in der „Bruderschaftlichen Leitung“ des Kirchenkreises Rathenow tätig, von 1981 bis 1989 auch als deren Vorsitzender und als Vorsitzender des Kreiskirchenrates. Auch hier hatte Teamarbeit den Vorrang vor einsamen Entscheidungen. Sehr gern erinnert er sich an die Arbeit in der „Bruderschaftlichen Leitung“, in der Korrektur und gegenseitige Vergewisserung zum Arbeitsstil gehörten.

1989 und 1990 arbeitete Albrecht Rademacher nach einer Zeit intensiven gemeinsamen Lebens mit ausländischen Arbeitnehmern in Rathenow als Gemeindereferent am Ökumenisch-Missionarischen Zentrum in Berlin. Im Jahr 1990 wurde Albrecht Rademacher zum Superintendenten des Kirchenkreises Oranienburg berufen. Es folgte ab 1993 eine Mitarbeit im Institut für Religionssoziologie und Gemeindeaufbau an der Kirchlichen Hochschule Berlin, dann an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin bei Prof. Klaus-Peter Jörns. Im Jahr 1995 wurde Albrecht Rademacher mit der Verwaltung der ehemals 2. Pfarrstelle in der Liebfrauenkirchengemeinde Jüterbog beauftragt. Von 1998 bis 2004 war er Pfarrer in der Kirchengemeinde Falkensee-Seegefeld. Seit 2004 befindet sich Albrecht Rademacher im Ruhestand und lebt in Oranienburg.
Nach Angaben von Albrecht Rademacher

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Albrecht Radeacher am 06.09.2020 in der
Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow

 

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Albrecht Rademacher mit seiner Frau am 06.09.2020
in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow

 

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 08.07.2019