Biografie von Udo Pelzer

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Hans Udo Pelzer
mit seinen zwei Söhnen

Hans Udo Pelzer wurde am 19.06.1944 in Rathenow geboren. Seine Mutter Erika Guthjahr, geborene Pelzer, wurde später Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow. Sein Vater, Hugo Otto Brandau, stammte aus Duisburg und war als Journalist in der evangelischen Jugendarbeit in Rathenow tätig. Hans Udo Pelzer wurde in die Bruno-H.-Bürgel-Schule in Rathenow (Jahnschule) eingeschult und blieb dort bis zur 8. Klasse. Schon während der Schulzeit fiel bei Hans Udo Pelzer eine mathematische Begabung auf. Häufig nahm er Mathematik-Olympiaden (Schülerwettbewerbe) teil und gewann auch Preise in den einzelnen Kategorien. Dann wechselte er an die Erweiterte Oberschule „ Karl-Marx“, wo er 1963 das Abitur ablegte. Nach dem Abitur studierte er Physik und Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Begeistert hörte er auch die Vorlesungen von Professor Robert Havemann. Professor Havemann war Ordinarius für Physikalische Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und SED-Mitglied. Er war Hoffnungsträger vieler Menschen in der DDR, weil er sich öffentlich für Informationsfreiheit einsetzte, was die DDR-Regierung mit  der Ausbürgerung des Professors quittierte. Wegen politisch motivierter Straftaten wurde Hans Udo Pelzer am 15.10.1964 inhaftiert und zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten verurteilt. Er verbüßte seine Haftstrafe in einem Gefangenenlager im Kombinat „Schwarze Pumpe“. Am 25.02.1965 wurde er nach Westberlin entlassen. Zunächst versuchte er an der Freien Universität Berlin weiter Mathematik zu studieren, brach aber bald das Studium ab und begann eine Ausbildung zum Programmierer bei dem amerikanischen Unternehmen IBM (International Business Machines Corporation). Nach der Ausbildung arbeitete er bei der Firma Manns. Am 02.09.1977 heiratete er Sieglinde Wolff, geboren am 22.03.1951. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Florian, geboren am 23.12.1977 und Roman, geboren am 04.6.1983. Hans Udo Pelzer machte sich 1995 als EDV-Fachmann für Großrechner selbstständig und hatte seine Kunden in ganz Deutschland. Am 19.09.1998 trat er dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. bei, weil er den Wiederaufbau der Kirche seiner Heimatstadt unterstützen wollte. Die Reisetätigkeit, die mit seinem Beruf verbunden war, wirkte sich negativ auf seine Gesundheit aus, denn sie war zeitraubend und anstrengend. Seit Juni 2000 klagte er zunehmend über gesundheitliche Störungen. Auf einer Reise von einem Kunden starb er am 21.07.2000 und wurde in Berlin beerdigt.

 

© Copyright : Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 05.09.2018