Biografie von Eva Marzahn

 

 

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Antonie Marie Eva Marzahn, geborene Lütje, wurde am 27.01.1929 in Rathenow geboren. Ihr Vater, Friedrich Lütje, war Maschinenbauingenieur und arbeitete in den Rathenower Optischen Werken und zeitweilig auch in der Tischlerei der Schwiegereltern. Die Familie wohnt in einem Haus über Hellers Loch. Ihre Mutter Charlotte Lütje, geborene Heller, war Klavierlehrerin. Zu Ostern 1934 wurde sie zusammen mit ihrer Freundin Ilsedore Schuwardt, geborene Schulze, in der Neustädtischen Schule in Rathenow eingeschult. Nach den ersten vier Jahren in der Neustädtischen Grundschule wechselte Eva Marzahn an die Oberschule für Mädchen am heutigen Friedrich-Ebert-Ring, um dort das Abitur abzulegen. Nach 1945 besetzten die Russen diese Schule, sodass die Kinder in die Jahnschule umziehen mussten, wo Eva Marzahn 1947 ihr Abitur ablegte. Sie nahm nach dem Abitur sofort eine Arbeit als Grundschullehrerin auf und erhielt nach berufsbegleitend Ausbildung am 2.2.1950 ein Zeugnis über die 1. Lehrerprüfung und am 15.12.1951 ein Zeugnis über die 2. Lehrerprüfung. Sie hatte wohl eine pädagogische Begabung von ihrer Mutter geerbt, denn Ilsedore Schuwardt erinnert sich noch gut daran, dass Eva sehr lange mit Puppen spielte und auch am Nachmittag zum Entsetzen ihrer Freundinnen gern noch Schule spielte. Sie ging aber doch nach Berlin und studierte an der Humboldt-Universität Mathematik. Während des Studiums lernte sie 1954 den Dipl.-Ing. für Vermessungswesen Kurt Marzahn kennen und gab nach der Heirat am 12.04.1955 in Berlin-Spandau das Studium auf. Ihr Mann Kurt Marzahn ging mit der Familie nach München und promovierte dort und zog dann nach Hamburg, wo er sich habilitierte, ehe er 1964 in seine Heimatstadt Berlin zurückkehrte und eine Professur für Vermessungskunde an der Technischen Universität zu Berlin annahm. Eva und Kurt Marzahn wurden mit vier Kindern beschenkt. Eva Marzahn war Hausfrau und liebte über alles die Musik. Sie spielte sehr gut Klavier und Geige und hat ihr ganzes Leben lang mit Freunden Hausmusik gemacht. Der Kontakt nach Rathenow aber riss nie ab. Die Eltern zogen später nach Berlin-Spandau, briefliche Verbindungen mit Rathenow wurden gepflegt und Eva hatte ständig Besuch von Schulfreundinnen aus Rathenow .

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Klassentreffen in Rathenow 2001
(von links: Eva Honig, geb. Lehmann, Eva Marzahn, geb.Lütje, Ilsedore Schuwardt, geb. Schulze, Inge Böttge, Ursula Domagk, geb. Meuß, Helmut Zielke, Lothar Marsch, Friedjof Kunz, Waltraud Wittig, geb. Nolte, Brigitte Bahr, geb.Köhler)

Es waren glückliche Zeiten in Berlin, denn drei Generationen lebten in dem Berliner Haus im Kelterer Weg. Mitte der 70iger Jahre starben die Eltern und 1984 ihr Ehemann. Eva Marzahn war eine umweltbewusst handelnde Frau. Sie fuhr viel mit dem Fahrrad, erntete das Obst im Garten und weckte ein. Sie fütterte die Vögel im Garten und hatte Freude an der Natur. Sie hat immer gern ihre Enkelkinder betreut und auch ihre Schwiegermutter Luise Marzahn gepflegt. Ihr Lebenselixier blieb die klassische Musik. Lothar, der Ehemann einer Freundin, begleitete sie in viele Konzerte.  Am 28.10.1998 trat sie dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. bei. Sie wollte mithelfen, dass das schwer zerstörte Gotteshaus, das Wahrzeichen der Stadt Rathenow, die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, zum Lobe Gottes wieder aufgebaut werden konnte. 2006 wurde bei Eva Marzahn Brustkrebs diagnostiziert. Sie wurde operiert und erhielt Chemotherapie, weil sich schon Tochtergeschwülste in der Leber gebildet hatten. Am 21.01.2009 erlag sie dem Krebsleiden und wurde in Berlin-Spandau neben ihrem Gatten zur letzten Ruhe gebettet.

 

© Copyright : Dr. Heinz-Walter Knackmuß