Jahresbericht 2000



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Gott ist Liebe
Letztes Fenster im Chorraum
eingesetzt 08.09.2000

 

Bericht des Vorsitzenden, Dr. Heinz-Walter Knackmuß,
auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Förderkreises
zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V.
am 8. September 2001

in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche

 

Liebe Mitglieder des Förderkreises, liebe Gäste,

der diesjährige Jahresbericht über das Jahr 2000 fällt mit der Fertigstellung des Turmes der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zusammen. Der Bau konnte für 1,25 Millionen € (Euro) zum Lobe Gottes am 8. September. 2001 vollendet werden. Der Wiederaufbau der Kirche ist für die Menschen in dieser Region ein Zeichen von Hoffnung. Die Kirche ist eben nicht nur ein Denkmal, sondern auch ein sichtbares Zeichen für Gottes Nähe und Gottes Segen. Die Menschen in der Stadt Rathenow haben mit ihrer Schaffenskraft, Vitalität, Kreativität gezeigt, dass auch nach 12 Jahren Nazidiktatur und 45 Jahre Kommunismus der Gemeinsinn nicht verschüttet gegangen ist. Er ist nach wie vor vorhanden. Es gab nach 1990 schwierige Lebensumstände in Rathenow. Es wollten zwar alle die Einheit, aber keiner wusste, was ihn erwarten würde. Trotz der großen Arbeitslosigkeit in der Stadt und im Umland waren viele Menschen am Wiederaufbau der Kirche beteiligt. Lassen Sie mich deshalb heute zunächst einmal Gott dank sagen für seine Begleitung des Bauwerkes und dass er mit seinem Segen geholfen hat, den Teil dieses Gotteshauses und das Wahrzeichen der Stadt Rathenow wieder aufzubauen. Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens und so will ich einigen Mitglieder des Förderkreises heute besonders danken, die beim Aufbau mitgewirkt haben:

Ministerpräsidenten  Dr. Manfred Stolpe
Landrat Dr. Burkhard Schröder
Bürgermeister Hans-Jürgen Lünser
Pfarrer Hans-Dieter Kübler
Gemeindekirchenrat mit seinen Förderkreismitgliedern
Erika Guthjahr, die Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow
Herbert Bauer
Siegfried Mertin
Wolfram Bleis
die Vorstandmitglieder des Förderkreises, an erster Stelle die Schatzmeisterin Gisela Rosenberg

Die vielen Menschen, die an den Wochenenden die Aufsicht in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche führten. Ich möchte auch den vielen kleinen und großen Sponsoren Dank sagen, wie Charlotte Nitschke oder Wolfgang Schröder, der am 5. Mai 2000 in der Ruhrfesthalle in Herdecke in Nordrhein-Westfalen eine Benefizgala zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow zu seinem 60. Geburtstag mit großem finanziellen Erfolg gab. Am 28.05.2000 fand die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau des Turms in luftigen 35 m Höhe mit dem Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe, dem Bürgermeister ,Hans-Jürgen Lünser, dem Geschäftsführenden Pfarrer, Andreas Buchholz, und dem Vorsitzenden des Förderkreises statt. Dabei wurde von mir der Segensvers aus Amos 9,11 zitiert :”Zur selbigen Zeit will ich die zerfallne Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Lücken verzäunen und was abgebrochen ist, wieder aufrichten und will sie bauen, wie sie vor Zeiten gewesen ist .“ Ich denke, diese Worte, die auf den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem und auf den Wiederaufbau der Stadt Jerusalem nach der Babylonischen Gefangenschaft der Juden aufgeschrieben wurden, passen so recht für die Sankt-Marien-Andreas-Kirche und die Stadt Rathenow. Heute ist nun ein wichtiger Bauabschnitt fertig geworden, worüber große Freude herrscht. Das ganze Jahr 2000 hindurch wurden in dem Chorraum ein Vielzahl von Ausstellungen gezeigt, die viele Menschen in die Kirche lockten. Die bedeutendste Ausstellung ,die im Jahr 2000 im Chorraum gezeigt wurde, war eine Gemäldepräsentation von privaten Leihgebern zum 40. Todestag von Georg Penning. Frau Guthjahr hatte diese Ausstellung in vielen Absprachen mit den Leihgebern akribisch vorbereitet und sie fand auch ein großes Echo in der Stadt. Am 01. Oktober 2000 konnte ein Festgottesdienst in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zur Einweihung der Chorfenster gefeiert werden. Der Künstler Gerhard Henschel hat mit der Glasfirma aus Blönsdorf zusammen das Werk über vier Jahre hindurch zum Lobe Gottes geschaffen. Vielen Besuchern habe ich inzwischen die Fenster im Chorraum erläutern dürfen und fast alle sind angetan von dem Reichtum des göttlichen Wortes, das hier in Bildern zum Ausdruck gebracht wurde. Das Leben der Menschen versteht sich nicht von selbst, weder Herkunft noch Zukunft, weder Sinn noch Ziel ihres Lebens. Es braucht ein Verständnisschlüssel. Christen finden diesen Schlüssel in den Erfahrungen, die das Volk Israel im Laufe seiner Geschichte mit Gott machte und in den Erfahrungen gläubiger Menschen mit Jesus. Sie sind in der Bibel festgehalten. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow möchte Gott danken, dass auch im Jahr 2000 nach Christi Geburt das Buch des lebendigen Gottes wieder ein Stück weiter gelesen werden kann. In der Sankt-Marien-Andreas-Kirche sind die Fenster mit ihren Bildern, die Bausteine des Turms und vieles andere wie eine Buch des Lebens zu lesen. “Gott ist Liebe”, so heißt das kleinste Chorfenster gestiftet von der Glaswerkstatt in Blönsdorf. Und das lässt uns hoffen, dass Gott uns die Kraft und den Segen schenkt, den Wiederaufbau fortzuführen, denn ohne die Liebe wären wir nur ein tönend Erz oder ein klingende Schelle (1. Korinther 13,1) .Wir haben jetzt über 56 Jahre Frieden in Deutschland. Mögen die Glocken der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Zukunft den Frieden auf dieser Erde verkünden. Der Weg des Wiederaufbaus der Kirche konnte gegen Kleinmut, Ängstlichkeit und Besserwisserei nur im Frieden, in Geduld und maßvoll von einer Vision zur Wirklichkeit gegangen werden. Möge Gott uns eine friedliche Zukunft im Haus Europa schenken. Gott segne uns und die Stadt Rathenow

 

Dr. Heinz-Walter Knackmuß

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