Geschichte der Superintendenten

Die Geschichte der Superintendenten in Rathenow lässt sich lückenlos  von der Reformation bis zur Gegenwart darstellen. Auch wenn es in Rathenow eine Bruderschaftliche Leitung gab, firmiert doch der Vorsitzende der Bruderschaftlichen Leitung in den Jahren 1967 – 2003 wie ein Superintendent.

Die Superintendeneten  nannten sich auch Oberpfarrer oder Inspektoren.

Superintendent oder Inspektor: 1. Pfarrer einer Stadtkirche (auch Oberpfarrer genannt)
Archidiakon                             2. Pfarrer einer Stadtkirche
Diakon:                                    3. Pfarrer einer Stadtkirche

1540 - 1548

Peter Richter (Arbiter)

Nach der Reformation war Peter Richter der erste evangelische Pfarrer in Rathenow. Er kam aus Baruth und war wohl schon vor 1540 hier tätig.

1548 - 1556

Magister Bartholomaeus Wannenmacher

 

1556 - 1558

Magister Christop Enzelius (Entzelt)

Er wollte wie Martin Luther die katholischen Zeremonien bei Taufe und Abendmahl nicht beibehalten und musste Rathenow verlassen, da der Kurfürst damit nicht einverstanden war. Entzelt war 1517 in Saalfeld (Thüringen) geboren und saß als Student in Wittenberg zu Luthers Füßen. Er starb am 15.03.1583 als Pfarrer in Osterburg. 1579 erschien in Magdeburg seine "Chronika der alten Mark"

1558 - 1580

Magister Joachim  Eberhard

Er soll erst 1585 gestorben sein.

1580 - 1599

Magister Johannes Tiefenbach (Bathelius)

Er starb am 02.051599 in Rathenow.

1600 - 1636

Johann Erichsleben (Erxleben)

Er war 1555 geboren und wurde 1584 Konrektor, 1585 Diakon und 1596 Archidiakon. Er starb in Rathenow am 02.11.1636.

1637 - 1656

Matthias Lüssow

Er war 1603 geboren und wurde 1625 Diakon, 1636 Archidiakon und war seit 1637 Oberpfarrer und Superintendent in Rathenow. Von ihm erzählte man sich später allerlei Gespenstergeschichten, wie auch die von dem Gespensterhaus in Rathenow oder die von dem auf dem Friedhof vergrabenen goldenen romanischen Kelch.

1657 - 1690

Magister Konstantin Voitus

Er war am 21.03.1615 in Königsberg geboren. 1644 war er Pastor in Falkenhagen. Er war zweimal verheiratet und hielt 1675 nach der Eroberung Rathenows vor dem Kurfürsten einen Dank- und Feldgottesdienst ab. Er starb in Rathenow am 17.05.1690.

1690 - 1693

Adam Winkler

Er stammte aus Schönhausen und wurde 1676 Superintendent in Wilsnack. Er starb am 30.08.1693 in Rathenow. Am 16.01.1677 heiratete er in Schilde Catharina Maria Rittner.

1693 - 1706

Magister Johann Goltz

Er war am 09.03.1642 geboren. Von 1666 - 1691 war er Rektor in Rathenow und von 1674 - 1693 Diakonus.

1707 - 1730

Jakob Töpfer

Er stammte aus Spandau undwurde 1676 geboren. Er wurde 1701 Konrektor und 1702 Diakonus in  Potsdam und heiratete 1709 in Berlin-Friedrichswerder Amalie Rost. Seit dem 09.02.1707 war er Superintendent in Rathenow. Am Sonntag Cantate, wurde er als Superintendent (Inspektor) vom Superintendenten der Altstadt Brandenburg Magister Langau in sein Rathenower Amt eingeführt. Er starb am 10.04.1930 in Rathenow.

1731 - 1737

Johann Schade

Er stammte aus Thüringen und war 1706 - 1711 Feldprediger. Von 1711 -1731 war er Archidiakon in Stendal. Am 08.09.1737 wurde er in Rathenow begraben. Als Geburtsjahr ist 1673 angegeben. Er war ein Verwandter des Diakons Johann Caspar Schade (*13.01.1666 in Kündorff als Sohn des damaligen Predigers und Dekans Jakob Schade, des späteren Vize-Superintendenten und Ephorus-Leiter eines Seminars zu Schleusingen in Thüringen.)

1738 - 1751

Christoph Schinnemeyer

Er war am 08.01.1696 geboren und stammte aus Nordhausen. Er studierte in Halle und war 7 Jahre lang an der Lateinschule der Frankeschen Stiftungen tätig. 1727 - 1730 war er Prediger und Lehrer am Waisenhaus in Potsdam, von 1730 -1737 Prediger in Stettin, wo er ein Waisenhaus und ein Volksschullehrer-Seminar gründete. Ein Streit mit den Behörden war Anlaß, nach Rathenow überzusiedeln. Hier suchte er ähnlich wie in Stettin zu wirken, hatte aber den gleichen Misserfolg. Er hatte bei seiner Antrittspredigt im Sinne Luthers gelobt: "Die Welt ist böse und undankbar, aber so böse soll sie nicht sein, dass sie mich überböse." Nach fast 14 Jahren in Rathenow rief er in einer Abschiedspredigt in höchster Erregung der Gemeinde einen Fluch zu. Er war bis zu seinem Tode am 01.07.1767 in Tönningen, wo es ihm nicht besser ging. Verheiratet war er mit Amalia Emerentia Lieberkühn, der Schwester des Leibarztes  Friedrich des Großen. Einer seiner Söhne, Johann Adolf Schinnemeyer, war Prediger in Stettin und Kosistorialrat in Pommern.

1751 - 1782

Otto Joachim Anhalt

Er stammte aus Neuruppin und war 1731 Feldprediger in Berlin.1735 -1744 war er Oberpfarrer und Superintendent in Bad Wilsnack.

1782 - 1803

Christian Ludwig Schultze

Er war geboren am 23.03.1754 in Tangermünde und mit Margarethe, Catharina Friderike Anhalt verheiratet. Er wurde 1779 Feldprediger bei den Leibcarabieniers in Rathenow. Er starb in Rathenow am 26.01.1803.

1804 - 1822

Johann Gabriel Ewald

Er war am 09.02.1756 in Neuhaldensleben geboren und wurde dort 1781 Rektor. 1789 war er Pfarrer in Angern. Er heiratete am 31.07.1791 Johanne, Philippine Ewald, die Tochter des Pfarrers Johann, Georg Ewald in Lindstet. Er ist am 25.11.1825 in Rathenow gestorben.

1822 - 1853

Hans Karl Gottfried Brandt

Er wurde am 11.06.1778 in Wolmirstedt geboren. Sein Vater war Accise*-Einnehmer. (Accise=Steuern einer Stadt auf Wein, Bier und Schnaps, in Notzeiten auch auf Vieh, Holz und Butter).1803 war er Lehrer an der Ritterakademie in Brandenburg, 1808 wurde er Domdiakonus in Brandenburg und 1809 Diakonus in der St. Katharinen-Kirche in Brandenburg. Seit 1822 ist er Oberpfarrer in Rathenow und seit 1827 Superintendent. Er heiratete am 19.03.1810 die Tochter des Brandenburger Superintendenten Calo.

1853 - 1865

Jakob Friedrich  Johannes Leonhard Lund

Er war am 31.08.1805 in Glückstadt geboren. Seit 1830 war er Pastor in Schrabstädt und seit 1834 in Hohn. Er war 1849 Hauptpastor und Probst in Altona. Von dort wurde er vertrieben und kam nach Rathenow, wo er am 27.01.1865 starb.

1866 - 1901

Arminius Emil  Leberecht Glokke

Superintendent Glokke wurde am 15.07.1824 in Frankfurt/Oder geboren. Sein Vater war Lehrer.1851 war er Hilfsprediger und Rektor in Lieberose. 1853 war er Archidiakon in Königsberg in der Neumark. 1866 wurde er Oberpfarrer in Rathenow und 1867 Superintendent. Am 01.101.1901 wurde er emeritiert und starb am10.08.1906 in Prietzen.

1902 - 1932

Hans Wilhelm  Waldemar Ettel

Superintendet Ettel wurde am 05.02.1860 in Wirsitz als Sohn eines Bezirksfeldwebels geboren. 1895 wurde er Marinepfarrer und 1892 Pastor in Falkenrehde bei Potsdam. 1902 wurde er Superintendent in Rathenow. Er emeritierte am 01.04.1932 und starb am 23.04.1933 in Herleshausen.

1933 - 1951

Georg Adolf Heimerdinger

Er war am 01.06.1875 in Schweidnitz (Schlesien) geboren. 1907 kam er als Diakon nach Rathenow und wurde 1916 Archidiakon. 1924 war er Superintendent und 1933 Oberpfarrer. Am 04.11.1951 emeritierte er und hielt eine bewegende Abschiedspredigt Aber er diente dennoch auch als Emeritus seiner Gemeinde und feierte am 31.05.1953 noch eine Goldenen Konfirmation
mit 500 Konfirmanden in der Lutherkirche.
Er starb am 05.11.1967 in Rathenow. Sein Grabstein befindete sich am Fuße der Auferstehungskirche in Rathenow.

1952 -1967

Johannes Reichmuth

 

1967 - 31.12.1972

Hartmut Grünbaum

Mit Hartmut Grünbaum beginnt eine neue Ära des Leitungsstils in einem Kirchenkreis, die "Bruderschaftliche Leitung". Er wurde dann Generalsuperintendent für den Sprengel Berlin.

01.01.1973 - 31.12.1978

Dietrich Hallmann

Dietrich Hallmann führte die " Bruderschaftliche Leitung" fort und erprobte sie in der Praxis. Er wurde dann Superintendent in Cottbus.

01.01.1979 - 31.12.1980

Oswald Schönherr

Oswald Schönherr war von 1967 -1980 Gemeindepfarrer in Premnitz im Kreis Rathenow und hatte neben dem Amt als Gemindepfarrer in Premnitz den Vorsitz der Bruderschaftliche Leitung des Kirchenkreises Rathenow vom 01.01.1979 - 31.12.1980 inne.

01.01.1981- 19.06.1989

Albrecht Rademacher

Biografie unter: Rademacher

19.06.1989 -20.03.1993

Eckhard Barsch

Eckhard Barsch war der erste Pfarrer der über ein Fernstudium seine Ausbildung in der Berlin-Brandenburgischen Kirche erhielt und danach zum Pfarrer ordiniert wurde. Seine Pfarrstelle erhielt er in Milow. Während er den Vorsitz des Kreiskirchenrates und der Bruderschaftlichen Leitung  von 1989 - 1993 innehatte, blieb er Pfarrer der Parochie Milow (Amtsbezirk eines Pfarrers) mit Wohnsitz in Milow.

20.03.1093 - 31.12.1997

Jürgen Baruth

 

01.01.1998 -19.11.2003

Hans- Joachim Tutzschke

Hans- Joachim Tutzschke ist der Vater von Thomas Tutzschke und führte von Barnewitz aus als letzter Pfarrer die Bruderschaftliche Leitung des Kirchenkreises Rathenow.

19.11.2003 - jetzt

  Thomas Tutzschke

Thomas Tutzschke  ist seit 2003 der Superintendent des Kirchenkreises Nauen-Rathenow. Mit Thomas Tutzschke endet die Bruderschaftliche Leitung des Kirchenkreises Rathenow. Nach der Fusion der Kirchenkreise Rathenow und Nauen zum Kirchenkreis Nauen-Rathenow im Jahre 2003 wurde das Superintendentenamt wieder eingeführt