Biografie von Prof. Erardo Christoforo Rautenberg
Prof. Dr. Erardo Cristoforo Rautenberg wurde am 10.03.1953 in Comodoro Rivadavia/ Argentinien geboren; er ist evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Sein Vater Wilfried Rautenberg verwaltete in Patagonien zunächst die Estancia La Rosa seines 1945 verstorbenen Onkels und war dann Farmer auf der Estancia Bajo Grande (Las Heras). Er stammte wie seine Ehefrau Ingeborg Rautenberg, geborenen Ahrens, aus dem Dorf Hohnstedt in Südniedersachen. Beide hatten 1951 in Buenos Aires geheiratet. Ihr einziges Kind hat aufgrund seiner Abstammung die deutsche Staatsangehörigkeit (ius sanguinis) und aufgrund seines Geburtsortes die argentinische (ius soli). Verwandtschaft lebt noch heute in Argentinien. Dabei handelt es sich um Nachkommen der Schwester seines Großvaters väterlicherseits, die vor dem 1. Weltkrieg mit ihrem Mann nach Argentinien auswanderte. Es folgte nach dem 1. Weltkrieg der Bruder seiner Großmutter väterlicherseits.
Comodoro Rivadavia (über 170.000 Einwohner)
Hafenstadt am Atlantik im südlichen Argentinien
Wie kommt man nun zu den Vornamen, die für deutsche Ohren doch recht fremdländisch klingen. Erardo Cristoforo Rautenberg schreibt zu seiner Geburtsanzeige folgenden kleinen Kommentar.
Geburtsanzeige
„Bei dem Namen Erhard-Christoph ist es nicht geblieben: Da ich mit der Geburt in Argentinien auch die argentinische Staatsangehörigkeit erlangt hatte, musste mein Vorname nach der damaligen gesetzlichen Regelung ein inländischer sein. Aus Erhard (nach meinem im April 1945 mit 17 als Luftwaffenhelfer gefallenen Bruder meines Vaters) wurde somit in der Geburtsurkunde Erardo, aus Christoph aber nicht Cristóbal, denn meine Mutter mochte den Namen nicht und meinem Vater gelang es, den Standesbeamten mit italienischen Wurzeln zu der italienischen Version zu überreden: Cristoforo. Doch wurde ich weiterhin Erhard-Christoph genannt, bis ich meinen ersten Personalausweis beantragte, für den der Name aus der Geburtsurkunde übernommen werden musste. Seitdem steht dieser Name in allen folgenden Ausweisen und Urkunden.“
Die Taufe erfolgte am 7. März 1954 auf der Estancia Bajo Grande durch Pfarrer Wilhelm Mirus der Deutschen Evangelischen Gemeinde. Das Wort der Ansprache lautete: „Jesus spricht: Lasst uns hinüberfahren“ (Markus 4,35). Der Taufspruch war das Geleitwort für das Jahr 1954: „Jesus spricht: Ich bin das Brot des Lebens“ (Johannes 6,35).
Ingeborg und Wilfried Rautenberg mit Erhard-Christoph in Argentinien
Patagonien
1954 kehrten die Eltern mit ihrem Sohn nach Deutschland zurück, und zwar zunächst in das Heimatdorf seiner Eltern: Hohnstedt bei Northeim (Niedersachsen).
Mutter und Sohn
auf der Schiffspassage
von Argentinien nach Deutschland
Mit Großvater Superintendent Pfarrhaus Hohnstedt Mit dem Hund des Onkels,
Wilhelm Rautenberg und Martinikirche Pfarrer Rudolf Busch, der aus
Großmutter Elisabeth Bautzen stammte, wo dessen
Vater Superintendent war
Von 1960 -1962 war Erardo Cristoforo Rautenberg wegen einer schweren Erkrankung ans Gipsbett gefesselt. In dieser Zeit wurde er aufgrund einer Sondergenehmigung von seiner Mutter unterrichtet.
Erardo Rautenberg im Gipsbett 1961
Erst im April 1962 konnte die Einschulung in die dritte Klasse der Volksschule in Hohnstedt erfolgen, die von seinem Großvater mütterlicherseits geleitet wurde.
Am 05.05. 1968 wurde Erhard-Christoph Rautenberg in der St. Nikolaikirche in Alfeld/Leine konfirmiert. Sein Konfirmationsspruch lautete: „Die Rechte des Herrn behält den Sieg“ (Psalm 118,15).