Andrej Jackzentis spendete Baustein Nr. 103 am 25.01.2022

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Andrej Jackzentis aus Rathenow ist seit dem 16.04.2020 Mitglied im Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. Er hat schon Säulensteine für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum gespendet. Mit den Fördermitteln der Bundesregierung, der Landesregierung in Brandenburg und mit aktiver Unterstützung des ehemaligen  Staatssekretärs Martin Gorholt, dem ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs und der SPD-Bundestagsabgeordneten Dagmar Ziegler sowie der SPD-Landtagsabgeordneten Katja Poschmann ist es der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde in Rathenow gelungen, den Wiederaufbau zu planen. Die drei Kreuzgewölbe im Chorraum symbolisieren Gott-Vater, Jesus Christus und den Heiligen Geist. Sie sind das Kernstück einer jeden Kirche und sollen deshalb zum Lobe Gottes wiederaufgebaut werden. Andrej Jackzentis hat auch schon Rautenfenster gespendet, die aus Goetheglas in Rautenform seit 2011 die Kirche wieder schmücken. 2010 wurden die Ausschreibung für die Fassadensanierung vom Architekten veranlasst und ich bat den Architekten, dass wir für die neuen Fenster in den Seitenschiffen keine Verdrahtung, wie sie die alten maroden Fenster hatten, als Schutz haben wollten, sondern auch eine Art Panzerglas wie im Chorraum, damit die Kirchengemeinde später einmal von innen vielleicht farbige Glasfenster davorsetzen könnte. Ungerührt von meinem Wunsch hatte der Architekt aber doch in der Ausschreibung mit einer Schutzverdrahtung veranlasst und als das Ausschreibungsergebnis feststand, rief ich die Leiterin der Glaskunstwerkstatt Tanja Schölzel in Berlin an und sagte zu ihr: „ Frau Schölzel, wir wollen keine Schutzverdrahtung vor den Fenstern. Können Sie denn nicht zum gleichen Preis eine Art Panzerglas einsetzen?“ „ Natürlich geht das,“ antwortete sie, „ was wollen Sie denn für ein Glas haben?“ „ Ich kenne mich da leider gar nicht aus. Was würden Sie uns denn empfehlen?“ „ Ach,“ meinte sie, „ da gibt es in Wismar  in der  St. Georgen-Kirche ein Verbundsicherheitsglas. Das sind Fenster, die im Gießharzverfahren mit Goetheglas hergestellt wurden. Da können Sie sich ja mal erkundigen. Das würde ich Ihnen empfehlen.“ Ich rief am 02.05.2010 bei dem Bauleiter des Sachgebietes Kirchenbau der Hansestadt Wismar, Thomas Junggebauer, an und fragte ihn, welche Erfahrungen er mit den Verbundsicherheitsglasscheiben hätte.  Er berichtete mir, dass die Hansestadt Wismar Eigentümer der Kirche ist und natürlich der Kirchengemeinde das Nutzungsrecht eingeräumt habe. Nach fünf Jahren zeigten 0,5% der Fensterscheiben eine milchige Verfärbung, aber die Kirchengemeinde hätte das noch gar nicht bemerkt. Ich rief Tanja Schölzel wieder an und sagte ihr: „ Solches Glas  wollen wir nicht. Gibt es denn nichts anderes?“ „Doch,“ meinte sie,“ es gibt noch Floatglas. Da können aber mit der Zeit so spinnenwebenartige Risse entstehen.“ „ Na so was wollen wir auch nicht,“ sagte ich zu ihr, „ haben Sie denn nicht noch was anderes?“ „Na, ja, es gibt noch fünf Millimeter dickes Goetheglas. Das hat eine bewegte Oberfläche, wie wir Kunstglaser sagen. Die Oberfläche ist gewellt, aber das kann man mit bloßem Auge nicht erkennen. Das verhindert eine Spiegelung des Glases und die fünf Millimeter dicken Scheiben sind praktisch wie Panzerglas. Das könnte ich Ihnen noch anbieten.“  Ich hatte schon vorher einen Brief an Marina Flügge vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege geschrieben und sie um Unterstützung gebeten, dass keine Schutzverdrahtung für die neuen Fester kommen sollte. Ich rief sie am 02.05.2010 an und bat sie sich dafür einzusetzen, dass wir fünf Millimeter dickes Goethegas benutzen dürfen. Sie erklärte mir, dass sie auf alten Fotos eine Rautenverglasung gefunden hätte und diese Rautenverglasung sollte wieder entstehen und sie wolle sich das Goetheglas bei Tanja Schölzel in Berlin mal ansehen. In der Dekmalrechtlichen Genehmigung vom 25.03.2011 hieß es dann, dass fünf Millimeter dickes Goetheglas in Rautenform zu verwenden sei. Der Einbau der neuen Fenster erfolgte auf der Südseite Ende Oktober 2011 und auf der Nordseite Ende November 2011. Sie sind wunderbar anzusehen und geben der Kirchen einen neuen Glanz von innen und außen. In der reichen Palette der Spendenmöglichkeiten bietet der Förderkreis auch Bausteine an, denn für jeden Bauabschnitt werden auch immer Steine gebraucht. So entschloss sich Andrej Jackzentis am 25.01.2022 einen Baustein zu spenden. Der Förderkreis überreichte ihm die Urkunde Nr. 103 (100,00 €) für einen Baustein und bedankte sich für die Spende.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 25.01.2022