57-Landin- Eine Teestunde bei Romy Reschke in Landin 01.11.2021

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Romy Reschke wurde am 14.01.1963 in der Berliner Charité geboren. Ihr Vater, Waldemar Reschke, war Lehrer und später Offizier der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Ihre Mutter, Leonide Reschke, geborene Wiedmaier, arbeitete in der Verwaltung des Stadtbezirks Berlin-Mitte. Romy Reschke wuchs
mit drei Geschwistern auf, Renate, Ralf geboren in Päwesin  und Ronald, geboren in Johanngeorgenstadt.
Der Offiziersberuf des Vaters war mit öfteren Wohnortwechseln verbunden.

 

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Romy Reschke
9 Jahre alt

 

Von 1969 – 1978 besuchte sie die Polytechnische Oberschule „Friedrich Wolf“ in Berlin-Mitte in der Bergstraße und begann nach der 10. Klasse eine Ausbildung zur Werbekauffrau bei der Deutschen Werbeagentur in Berlin (DEWAG). Bei der DEWAG arbeitete sie in ihrem Beruf bis 1990. Romy Reschke heiratete am 30.06.1988 in Vitte auf Hiddensee den Werkzeugmacher Christian Reschke, geborener Triebel. Am 10.11.1988 wurde die Tochter Charlotte Dorothea und am 04.01.1990 die Tochter Luise Anne-Marie in Berlin geboren. Nach 1990 arbeitete sie in ABM und anderen kurzfristigen Beschäftigungsmaßnahmen. Erst 2007 konnte sie von ihrer Schwester Renate einen Teeladen im A-10-Center in Wildau übernehmen, in dem sie gemeinsam mit ihrem Mann arbeitete.

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Teeladen an der A-10 in Wildau

 

 

Die Großeltern von Romy Reschke, Johann und Dorothea Wiedmaier, geborene Bossert, kamen aus der Nähe von Straßburg in Bessarabien und wurden von den Nazis nach Polen umgesiedelt, wo sie 1945 erneut fliehen mussten und so nach Landin kamen. Dort bauten sie ein Siedlungshaus in der Steinstraße 3 und wurden Neusiedler. Ein Sohn der Großeltern, Arthur Wiedmaier wohnte mit seiner Frau Christel in der Steinstr. 3 in Landin und Christel Wiedmaier war auch zeitweise Bürgermeisterin von Landin. Die beiden Onkel Hugo und Fritz Wiedmaier sowie ihre Tanten Anna und Paulina gingen 1957 in den Westen. Fritz Wiedmaier siedelte sich in Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg an und kam jedes Jahr einmal nach Ostberlin und besuchte mit Romy Landin. Romy fühlte sich in Landin immer zu Hause. 1991 kam Romy Reschke mit ihrem Mann nach Landin und räumte das Grundstück in der Steinstraße 3 auf und kaufte das Objekt 1992.

 

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                                  Siedlungshaus Steinstr. 3

 

Die Instandsetzung des alten Siedlungshauses wäre zu teuer gewesen, sodass Romy und Christian Reschke beschlossen, ein Fertighaus auf dem Grundstück zu bauen. Und so zog die Familie 2015 in ein EBK-Haus mit Energiespareffekt ein.

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Dänisches Fertigteilhaus

Die Heizung wird über eine Luftwärmepumpe betrieben. In die Dorfgemeinschaft haben sich Romy und Christian Reschke schnell integriert. Bei den Landiner Dorffesten machen sie Spiele mit den Kindern und laden die Dorfkinder auch in die Steinstraße 3 ein, um mit ihnen zu feiern. Inzwischen ist Christian Reschke Rentner, aber der Teeladen in Wildau läuft mit zwei Angestellten noch immer auf Hochtouren und Romy hat alle Hände voll zu tun, um die Wünsche ihrer Teekunden zu erfüllen. Aber wenn sie frei hat und in Landin ist, dann sagt sie zu ihrem Mann: „ Ich glaube, so fühlt sich das Glück an.“

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Romy und Christian Reschke
auf der Bank vor ihrem Haus in Landin

 

Die Familie Reschke fühlt sich sehr wohl in dem neuen Haus mit dem weiten Blick über das Feld ins Dorf und auf den ehemaligen Schlosspark von Landin.

 

© Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 01.11.2021