8-Landin-Wie die Bredows ins Haveelland kamen am 01.10.2017

8-Wie die Bredows ins Havelland kamen

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Zeichnung: Erika Guthjahr

Als der Teufel auf der Erde die Bösewichter holte, waren darunter neun Edelleute derer von Bredow. Er steckte die von Bredows, die die Menschen betrogen und ausgesogen hatten, in einen Sack und wollte mit ihnen in die Hölle fliegen. Während des Fluges stieß er mit seinem Sack an die Kirchturmspitze von Fehrbellin. Es entstand ein Loch im Sack, aus dem nach und nach neun Edelleute rausfielen. Der erste rief: Frie ut´n Sack! Frie ut´n Sack! Der Ort wurde später Friesack genannt. „Mok dat Loch to,“ rief der, der dem ersten Bredow am nächsten saß, konnte aber nicht verhindern, dass er ihm nachfolgte und nannte den Ort Lochow. „Steckt et to! Steck et to!“, war die ängstliche Rede des nächsten Bredow, aber es hörte ihn niemand und so plumpste er in Stechow auf die Erde. Ein anderer Bredow rief: „Ick will bes hin an den Kien!“ Das Dorf erhielt den Namen Pessin. Der Nächste meinte„Ick gah den selben Weg lang.“ Daraus ist der Ort Selbelang entstanden. Ein andere rief: „Ick loop rechts to.“ Das Dorf, wo er sich niederließ, nannte er Retzow.  Der siebente Bredow sagte:“ Ick gah landin,“ woraus der Name Landin entstanden ist. Einer der Bredows schrie beim Fall aus dem Sack:“Ick wag´s niet.“ Der Ort, wo er sich niederließ, nannte er Wagnitz. Der nächste, der aus dem Teufelssack fiel, fühlte sich dort gleich wohl, wo er hingefallen war und sagte:“Hier blev ick görne.“ Der Ort heißt heute noch Görne. Die Bredows breiteten sich im ganzen Havelland aus. Fast in jedem Ort gab es ein Schloss und die Bredows bewirtschafteten ihre Ländereien in dem Ort. Soweit die Legende. Die Geschichte berichtet, dass unter Albrecht dem Bären im 12. Jahrhundert ein Ritter Arnold von Bredow in den Osten kam. Die Bredows bekamen ein paar Fischerdörfer als Kriegsbeute. Die Söhne heirateten aber so geschickt, dass ihnen bald 31 Orte im Havelland gehörten. Es waren gute und schlechte Gutsbesitzer dabei und sie haben die Menschen und das Havelland sehr geprägt. Auch in Landin gab es über viele Jahre ein Schloss, in dem ein Zweig der Familie von Bredow wohnte. Erst 1945 endete die Geschichte des Adelsgeschlechtes derer von Bredow im Havelland.

© Dr. Heinz-Walter Knackmuß 01.10.2017