38. Die Uhr von Günter Thonke am 06.04.2011

Es ist schon einige Jahre her, als einige Pfarrer meinten, ihre Kirche müsste von Relikten der Vergangenheit entrümpelt werden. Dazu zählten sie die Patrone der Vergangenheit, denn immer wenn eine neue Zeit anbrechen soll, war die Vorige stets falsch gewesen.

Die einstigen Herrn Patrone ruhten oft in den Gewölben des Kirchturmes oder eines Anbaus hinter dem Altar. So sich niemand darum gekümmert hatte, tat der es dann der Zahn der Zeit.

Kurzum, die Relikte des Staubes wurden in Hohenauen entfernt und auf dem Acker dem Feuer geopfert, um noch eine düngende Wirkung zu entfalten. Als vom Denkmalschützer gefragt wurde, ob denn nichts wesentliches in den Särgen gewesen wäre, meldete sich das aufmerksam lauschende Söhnlein des Pfarrers und sagte: „Papa, zeige doch mal dem Onkel die goldene Uhr, die noch geht !“ –

Stammelnd suchte dieser nach einer Ausrede, - die ja selten im rechten Moment parat ist !

Nun wissen wir, - dass es auch in der EWIGKEIT auch eine Zeit gibt, wo die Uhren niemand mehr aufziehen muss!

 

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