26. Höret nicht auf anzufangen von Günter Thonke 06.04.2011

Nun sind wir wieder am Anfang angekommen, um eine neue Runde durch unsere Zeit zu drehen. Es ist der erste Advent, für Christen der Beginn des Kirchenjahres. Vor einer Woche gedachten wir der Toten. So schließen sich die Kreise und solange wir Alten noch rege sind, danken wir für jeden Tag.

Draußen kommen die drei Wetter Tage. In den Knochen liegen sie auch. Die Bänke im Freien wurden eingeholt und den Glühwein gibt es im Stehen. Gespräche lassen sich besser im Warmen am Tische sitzend führen und es gibt der Möglichkeiten viele bei diversen Getränken und im Privaten.

Es ist wichtig, sich noch etwas zu sagen zu haben, eine andere Meinung zu tolerieren und seinen eigenen Bock auf etwas daheim angebunden zu haben. Es kommt immer auf die Wellenlänge an und diese muss nicht unbedingt parteipolitisch sein, sondern informiert und bildet sich im Internet. Funda – mentalistisch sei sie schon gar nicht. Nur in aller Interesse sollte sie liegen.

Über ein Jahrzehnt trugen wir diese Dinge zusammen für die Presse und dachten daran, nach über achtzig Lebensjahre unsere Stäbe in die Ecke zu stellen, bis wir bemerkten, noch Rundzulaufen und das uns Gedankenaustausche fehlten. Irgendetwas geschieht stets im kleinen und großen Kreis, dem unserer Senf dazu zu fehlen scheint. Ganz früher nahm man das Alter noch ernst und erhörte seine Meinung, aber wo so vieles im schnellen Wandel ist, empfindet man uns als lästig und zu teuer werdend, was unseren Gnatz steigert.

Vor unserer Abwrackprämie geben wir weiter Gas und schütteln den Kopf über das tägliche Geschehen spinnend, obwohl es niemand mehr erhört. Zum Jahresende wird Bilanz gezogen, die Steuer erklärt, hinterzogen und vergessen. Oft fehlt das Nötige unterm Strich, was die Bescheidenheit stärkt. Die Finanzen waren, sind und bleiben ein weites Feld wo wenige schwarze Geister ernten und ehrlichen Häuten den Teppich unter den Füßen ziehen, bis Mutter Staat steuernd einspringen musste bei den ins Schwimmen gekommenen , um sich dann bei selbigen wieder was pumpen zu können. Wer diesen Rundlauf noch begreift, der hat die höheren Weihen!

Hoffentlich springt die Wirtschaft im Januar wieder an und kein General Winter uns kalt in den Rücken, denn manches kommt anders als gewünscht gedacht.

Auch schlaue Hennen haben schon ins Nest geschissen, haben einen falschen Hahn, nicht Hasen, gebraten, opferten sich dem Fuchs, der in die Falle ging.

Lehren aus Geschichten werden selten gezogen, weil eigene Fehler jede(n)

erwarten, um den Lauf der Welt spannend gestalten zu können und vor allem, damit immer etwas los ist. Es kann aber auch festgefahren sein. - Dann wird wieder von vorn angefangen, schlimmstenfalls bei Adam und Eva oder bei den fünf Tibetanern! Dabei sein war einst alles gewesen. Nun neigen sich die Tage. Doch solange noch die Füße tragen und die Gedanken mitspielen, wollen wir beim Bewegen der Zeit die „Unruhe“ sein!