Klasse 7b der B.-H.-Bürgel-Gesamtschule (2015) spendete Säulensteine Nr. 8583-8584 am 28.04.2015

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Die Klasse 7 b der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule aus Rathenow
mit Klassenlehrer Sebastian Woye

 

Um den Unterrichtsstoff im Fach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) recht anschaulich zu gestalten, greift Thomas Otto von der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule in Rathenow gern zu einer praktischen Übung. Am 28.04.2015 kam die Klasse 7 b der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule in die Sankt-Marien-Andreas-Kirche und ließ sich von der BUGA-Kirchenführerin Barbara Zahn durch das Gotteshaus führen. Das weltweit einmalige mittlere Fenster im Chorraum nach den Entwürfen des Malers Gerhard Henschel heißt „Das geöffnete Kreuz“ und zeigt Jesus Christus mit einer angedeuteten Krone. Das Fenster fasziniert alle Besucher. Unten befindet sich in Blau der Davidsstern und links sieht man den Grünen Halbmond für Islam und rechts das Zeichen Ying-Yang für Buddhismus. Die Bedeutung dieses Fensters ist: Jesus Christus ist offen für alle Menschen. Natürlich denkt man bei diesem Fenster gleich an Gotthold Ephraim Lessings Ringparabel aus „Nathan der Weise“. Der Sultan Saladin fragt den Juden Nathan, welche von den drei Weltreligionen die wahre ist? Er hofft, dass der Jude Nathan sich bei dieser Frage in Widersprüche verstricken würde und er so an das Geld des Juden kommen könnte. Allein Nathan erzählt ihm eine Geschichte von einem Mann der einen Ring mit einem Opal von unschätzbarem Wert besaß. Dieser Ring wurde nach einem Gesetz immer an den liebsten Sohn vom Vater weitervererbt, denn er hatte die Eigenschaft vor Gott und Menschen angenehm zu machen. Als aber einmal ein Vater drei Söhne hatte, die er in gleicher Weise liebte, ließ er zwei Kopien machen und übergab jedem einzelnen den Ring separat. Als der Vater starb und jeder der drei Söhne auf die Erbschaft pochte, kam der Streit vor Gericht. Der Richter fragte, wer von den drei Söhnen einen mehr liebte, aber alle drei schwiegen. Da gab der Richter den drei Söhnen den Rat, die Kraft des Steins an den Tag zu bringen mit Sanftmut, Verträglichkeit, Wohltun und innigster Ergebenheit in Gott. Das war eine so kluge Antwort, dass der Sultan Saladin wohl verstand, dass keiner von den drei Weltreligionen die Vorherrschaft gebührt, sondern jede für sich das Gute im Menschen befördert, wenn er denn die anderen Religionen gleich achtet und sich nicht überhebt, den Alleinvertretungsanspruch zu haben. Nachdem alle Fragenbögen ausgefüllt und zur Benotung abgegeben waren, spendete die Klasse 7 b die Säulensteine Nr. 8583-8584 zum Wiederaufbau der drei Kreuzgewölbe im Chorraum, die Gott-Vater- Gott Sohn und den Heiligen Geist verkörpern. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.

 

Copyright: Hartmut Fellenberg, 17.11.2020