Besucher aus Rendsburg spendeten die Säulensteine Nr. 14294 -14302 am 03.10.2020

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Besucher aus Rendsburg, der Partnerstadt von Rathenow, in Schleswig-Holstein kamen zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit, am 03.10.2020, nach Rathenow und feierten mit der Stadt auch 30 Jahre Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Am Nachmittag besuchten die Rendsburger die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow und ließen sich von Dr. Heinz-Walter Knackmuß im Gewand des 36. Bischofs von Brandenburg, Dr. Stephan Bodecker (*15.11.1384 in Rathenow –      † 15.02.1459 in Brandenburg an der Havel) mitnehmen in die wechselvolle Geschichte dieses Gotteshauses. Die Kirche wurde 1190 als Romanischen Kreuzbasilika gebaut und in der Gotik zur Hallenkirche umgebaut. In der Nacht von 28. zum 29.04.1945 wurde sie von Brandgranaten getroffen und brannte völlig aus. Rathenow war von der verbrecherischen Naziführung zur letzten Festung im Deutschen Reiches erklärt worden und die Menschen glaubten den Lügen, obwohl die russischen Soldaten schon Berlin eingenommen hatten. Der Willen zum Wiederaufbau der Kirche ist bis heute ungebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Kirchengemeinde unter Pfarrer Friedrich Korth unter schwierigsten Bedingungen das Kirchenschiff wieder mit einem Dach versehen, eine Wand zum Chorraum wurde errichtet und so war wieder ein einfaches Gotteshaus entstanden. 45 Jahre nach der Zerstörung waren große Bäume auf den Schutthalden im Chorraum gewachsen. Nach 1990 begann die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde sofort mit dem Wiederaufbau des Chors und als 1995 der Aufbau abgeschlossen war, erteilte der Gemeindekirchenrat einen Auftrag an den Maler Gerhard Henschel die Fenster zu gestalten, die bis 2000 fertiggestellt waren. 1996 wurde von Dr. Heinz-Walter Knackmuß ein Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. gegründet. Die erste Aktion des Förderkreises war Spenden zu sammeln für die Fenster im Chorraum, 2002 wurde der Turm wiederaufgebaut. Ein Hubschrauber der Bundeswehr aus Bückeburg setzte die drei Teile der Spitze auf den Turm. 2010 wurden die Kreuzgewölbe im Mittelschiff wiederaufgebaut. Dafür hatte der Förderkreis 250.000,00 € zur Verfügung gestellt. 2011 wurden die Kreuzgewölbe in der Marienkapelle wiederaufgebaut. Die Kosten von 40.000,00 € wurden komplett vom Förderkreis getragen. Die Besucher waren fasziniert vom Marienaltar von 1380 und von dem Rathenower Toleranzfenster, das wohl ein einmaliges Kunstwerk in der Welt geworden ist. 11 Rendsburger bestiegen auch den Turm und genossen die faszinierende Aussicht über das Havelland und die Stadt Rathenow. Sie spendeten die Säulensteine Nr. 14294 -14302 für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 03.10.2020