Kaleidoskop -Ausstellung von Linde Kauert (30.03.2008 - 31.05.2008)

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Kaleidoskop - Ausstellung Linde Kauert vom 30.03.2008 -31.05.2008

Linde Kauert, die gebürtige Rathenowerin eröffnete am Sonntag, den 30.03.2008 im Chorraum der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow ihre Ausstellung mit dem Titel: Kaleidoskop. Unter einem Kaleidoskop versteht man herkömmlich einen „Buntkucker“, also ein Kinderspielzeug, bei dem durch mehrfache Spiegelungen symmetrische und sternförmig wechselnde Figuren in einer Röhre erscheinen. Linde Kauert wurde am 30.03.1953 in Rathenow geboren. Von 1971 -1975 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule "Theodor Neubauer" in Erfurt und erhielt als Abschluss die Anerkennung als Diplom-Pädagogin für Kunst und Deutsch. Von 1977 -1979 absolvierte sie die Ausbildung zum Facharbeiter für Holztechnik und von 1987 -1990 eine Ausbildung an der "Spezialschule Plastik" der Bezirkskulturakademie Berlin und parallel dazu nahm sie ein Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee auf. Von 1995 -1007 absolvierte sie ein Studium zur Kulturarbeit im Fachbereich Bildende Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin. Von 1996 -2000 belegte sie die Kurse für Freie Malerei an der Sommerakademie in Marburg. Seit 1995 stellt sie ihre Werke aus. Seit 2004 gestaltet sie literarische Werke:
- Fabeln von Äsop (2005)
- Geschichte von Frieder und Freulich (2005)
- Gedichte von Rolf Hauffs  (2005)
- Hölderlin (2005)
- Rilke (2005)

 

 

 

 

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Linde Kauert: Zu Friedrich Hölderlin, "Hymne Patmos",
(50x34,5), Mischtechnik, 2005

 

Neben den vielen Gästen von Linde Kauert, denn sie feierte ihre 55. Geburtstag an diesem Sonntag, kam auch die Prominenz aus dem Havelland wie der Kreistagsvorsitzende Holger Schiebold mit seiner Frau Sigrid, der Stellvertretende Superintendent Andreas Buchholz mit seiner Frau Magdalena, der Bürgermeister der Stadt Rathenow, Ronald Seeger, und der Erste Beigeordnete und Leiter des Zentralen Verwaltungsamtes des Stadt Rathenow, Dr. Hans-Jürgen Lemle und viele Rathenower, die neugierig auf die Bilder von Linde Kauert waren. Dr. Brigitte Hammer aus Berlin erläuterte den Ausstellungsbesuchern die künstlerische Entwicklung von Linde Kauert und erklärte anhand der einzelnen Gemälde die vielfältigen Ausdrucksformen der Künstlerin. Der Förderkreis gratulierte Linde Kauert zum Geburtstag und überreichte ihr einen bunten Blumenstrauß. Die Kirche, deren Dach und Kreuzgewölbe 2009 erneuert werden sollen, brauchten solche Lichtpunkte des kulturellen Lebens, denn es ist noch ein weiter Weg bis zum kompletten Wiederaufbau der Kirche zum Lobe Gottes, aber manchmal ist auch der Weg das Ziel. 31 Gemälde werden in der Ausstellung meist in Acryl auf Leinwand oder in Mischtechnik präsentiert. Es handelt sich um eine Verkaufsausstellung. Die Preise der Bilder belaufen sich von 350,00 € bis 2.100, 00 €. Auf das Thema Kaleidoskop weisen besonders drei  Bilder mit dem Titel Spiegelungen hin.  Das Bild „ Die Liebenden“ nach einem Text von Hölderlin wird  zweimal dargestellt, einmal als Original und danach als Foto mit dem dazugehörigen Text: „…, von ihnen kann man sagen, dass ihnen Gott wahrhaftig wird und dass ihnen der Tod nicht schadet: denn sie sind voller Tod, in dem sie voller Leben sind.“ Ein Gemälde von 2005 mit dem Titel „Die Braut“ (Preis 1200,00 €), weist wieder auf das Thema des Kaleidoskops mit einem Spiegel hin. Aber Linde Kauert lässt auch aktuelle politische Probleme wie Krieg und Folter nicht aus. In ihrem Bild „ Der Kämpfer“ setzt sie sich engagiert gegen das Morden in der Welt ein. Ein martialischer Krieger, dessen behelmter Kopf zwar  auf einen weißen Hintergrund gesetzt ist, der jedoch mit seinen harten, dunklen Konturen und den scharfen Hell – Dunkel – Kontrasten einen neuen Malstil der Künstlerin erkennen lässt. Der Kriegsmann richtet zwar seinen unter dem Helmschutz hervorstehenden Blick auf der Suche nach dem zu vernichtenden Feind mit eisiger Wildheit in die Welt, doch ist sein Mund wie zu einem stummen Schrei weit aufgerissen. Die Malerin hat den Blick in den rötlich – braun getönten, tief dunklen Schlund wie eine Leerstelle oder ein „Loch“ in das Bild gesetzt. Wir blicken hier in einen undefinierten Abgrund namenlosen, wort- und bildlosen Schreckens, der die sinnlose Vernichtungswut des Krieges, die die Sieger ebenso beschädigt wie die Opfer und damit eine die Emotionalität des Betrachters tief berührende Ebene zu erreichen sucht. Dieses Bild gehört  zu den bedeutendsten Werken der Antikriegskunst der Gegenwart.

 

 

 

 

 

 

 

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Die Braut

 

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 Der Kämpfer

 

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Die Liebenden