Biografie von Christine Schneewind 30.12.2019

 

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Christine Lina Emma Schneewind, geborene Gößwein, wurde am 04.08.1946 in Aberzhausen (Mittelfranken) geboren. Der Vater Friedrich Gößwein  ( *27.05.1920 - 25.10.1966) war Landwirt und bewirtschaftete einen 100 ha Hof mit  Kühen, Pferden, Schweinen und Hühnern. Sein Wissen hatte er  in den Landwirtschaft-lichen Lehranstalten Triesdorf erworben.

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Geburtshaus von Christine Schneewind in Aberzhausen

 

Ihre Mutter, Erika Gößwein, geborene Severin, Jungbäuerin (*01.01.1924 - 05.08.1969)  bewirtschaftete einen großen Garten mit Obst und Gemüse. Die Landwirtschaft war so angelegt, dass alle  Lebensmittel selbst produziert wurden und durch entsprechende Einmachmethoden die Familie auch im Winter gut versorgt war. Die Mutter machte im Sommer Eis und im Winter gab es selbstgemachte Bonbons, sie konnte darüberhinaus spinnen, weben und nähen. Ihr selbstgewebtes Brautkleid hat Christine Schneewind  dem Kolonnistenhof in  Großderschau geschenkt.

Am 11.08.1946 wurde Christine Schneewind vom Pfarrer Martin Frank in der Kirche St. Martin in Aberzhausen getauft. Die Geburts- und Taufurkunde wurde vom Katholischen Pfarramt in Zell (Mittelfranken) ausgestellt.

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St. Martin in Aberzhausen

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Geburts- und Taufurkunde

 

Christine Schneewind wuchs mit ihrer Schwester auf, die im Juni 1951 geboren wurde.

Von 1952 - 1953 besuchte Christine Schneewind die Schule im 3 km entfernten Laibstadt. Es war eine einklassige Volkschule, d.h. alle Klassenstufen von der 1. bis zur 8. Klasse waren in einem Klassenzimmer untergebracht und wurden gleichzeitig(!) unterrichtet.

 

1953 zog die Familie nach Neumark /Oberpfalz, weil der Vater von einer Tante ein Hotel in Neumarkt/Opf. übernommen hat. Der Bauernhof in Aberzhausen wurde zunächst verpachtet und später verkauft.

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Bahnhofhotel in Neumark

 

Von 1953 -1956 besuchte Christine Schneewind die Katholische Mädchenschule in der Bräugasse in Neumarkt/Opf. Am 14.05.1956 wurde Christine Schneewind in der Katholischen Stadtpfarrkirche St. Johannis von Joseph Schröffer, Bischof von Eichstätt, gefirmt. Zum Heiligen Sakrament der Firmung erhielt sie den Firmspruch: "Kehren wir heim zu unserem Herzen, um IHN zu finden!" (Augustinus, Conf. 4,12).

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Firmungsurkunde

 

Ab September 1956 ging sie zur Oberrealschule mit Gymnasium in Neumarkt/Opf. und legte dort 1965 das Abitur ab.

Nach dem Abitur absolvierte sie von 1965 - 1966 eine kaufmännische Lehre bei der Firma Raab Karcher, Brennstoffhandel  in Essen, zur Vorbereitung auf ein Studium der Betriebswirtschaftslehre.

Im Mai 1966 entschied sie sich Psychologie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg zu studieren. Nach Anfertigung  einer wissenschaftlichen Arbeit als Zulassung zur Vordiplom-Prüfung im Herbst 1968 , erhielt sie erst  1973  den akademischen Grad Diplom  Psychologe. Während ihres Studiums begegnete sie dem Oberassistenten Dr. Klaus Schneewind. Am 07.12.1968 wurden sie in der Frauenkirche in Nürnberg von Pfarrer Joseph Sterzl getraut.

Die Frauenkirche Nürnberg wurde 1355 von Karl IV gestiftet, er wählte Tangermünde zu seiner Residenz. Seine Tochter erhielt Rathenow als Hochzeitsgeschenk – so schließt sich der Kreis.

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Trauung in der Liebfrauenkirche Nürnberg am 07.12.1968

 

 

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Christine und Dr. Klaus Schneewind
07.12.1968

Als ihre Mutter am 05.08.1969 starb, war das ein weiterer großer Verlust, nachdem schon 1966 der Vater verstorben war.

1970 zog Christine Schneewind mit ihrem Mann nach Trier, wo er eine Professur für Psychologie an der dortigen Universität antrat.

Dem Ehepaar Schneewind wurden zwei Söhne geschenkt. Im Juli 1972 wurde der Sohn Jan und im Mai 1974 der Sohn Oliver geboren.

Christine Schneewind arbeitete von 1973 -1976 als Diplom-Psychologin in freier Praxis und  konnte so Kindererziehung und Beruf  gut managen. 1976 trennte sie sich von ihrem Ehemann und ging nach München. 1977 lernte sie einen neuen Partner kennen und zog zu ihm nach Berlin. Im August 1977 wurde ihre Tochter Julia geboren. Von 1978 - 1979 arbeitete sie als Diplom-Psychologin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bei Prof. Remschmidt  in Berlin. Spätere hatte  sie wieder  eine eigene  Praxis als Diplom-Psychologin und kümmerte sich intensiv um die Ausbildung ihrer Kinder, die das „berühmte“ Katholische Gymnasium "Canisius - Kolleg" in Berlin besuchten. Sie war Elternsprecherin und Schulsprecherin in dieser Zeit. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands durchlief sie eine Ausbildung von 1990 -1992 zur Heilpraktikerin bzw. Homöopathin  und  konnte danach in ihrer Praxis Psychotherapie und Homöopathie  anwenden.

Die Gabe zur Homöopathie hatte sie wohl von ihrem Urgroßvater mütterlicherseits, Dr. med. Friedrich Severin, sozial vererbt bekommen. Er war Landarzt in Waischenfeld  in der Fränkischen Schweiz. Mit seinem Jugendfreund Dr. August Bier, später Charitè Berlin, hatte er die Lehre von SAMUEL HAHNEMANN erlernt und  sie wie Dr. Bier  in der Praxis angewandt.

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Dr. med. Friedrich Severin mit seiner Frau Anita
(*09.1.1858 - 14.06.1933)

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Seit 1995 arbeitete Christine Schneewind zusätzlich in ihrer eigenen Hausverwaltung und kam dabei in Kontakt mit den Investoren des Rathenower Kinos. Sie beteiligte sich an der Kinoimmobilie  und übernahm ab 2004 neben ihrer Praxis als Heilpraktikerin und ihrer Sorge für die Familie die Geschäftsführung für die Eigentümergesellschaft des Haveltorkino in Rathenow.

Als 2008 der damalige Betreiber NOVUM Insolvenz anmeldete, wurde sie Geschäftsführerin der Haveltorkino GmbH in Rathenow und übernahm ab 01.02.2009 den Kinobetrieb. Sie konnte das Kino so gut führen, dass es statt Insolvenz wieder Erträge gab. 2015 zog sie nach Rathenow. Als 2018 das Haveltorkino verkauft werden sollte, wollte der eventuelle neue Besitzer sie als Geschäftsführerin übernehmen, änderte aber seine Entscheidung und teilte mit, dass er nach wie vor an dem Kauf interessiert sei, allerdings wolle er selbst die Kinoleitung übernehmen. So musste  Christine Schneewind, auf  Bitten der Eigentümergesellschaft,  als Geschäftsführerin zurück treten, musste aber schließlich feststellen, dass dann ein ganz anderer Bewerber 2019 das Kino kaufte.
Nach ihrem Lebensmotto: "Mach immer weiter!" blieb sie in Rathenow und engagierte sich im Kommunalen Bereich.

Am 12.09.2016 trat sie dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. bei und stiftete große Tafeldecken, Vasen und Kerzen für die Kirche. Sie hält dieses Kulturdenkmal  Kirche von 1190 für unbedingt erhaltenswert und setzt sich gern dafür ein.

Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist 1945 völlig zerstört worden. Seit 1996 bemüht sich der Förderkreis die Kirche zum Lobe Gottes und zur Andacht der Gläubigen wiederaufzubauen.

Am 21.08.2019 besuchte Christine Schneewind eine Andacht in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, zu der der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung von Rathenow, Corrado Gursch, alle  Mitglieder des Stadtparlaments und alle Rathenower, zum Auftakt der neuen Legislaturperiode  eingeladen hatte.

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Christine Schneewind geht gern in die Oper, ins Theater und  in Konzerte.

Im Golfclub Semlin, versucht sie sich irgendwie körperlich fit zu halten.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 30.12.2019