Biografie von Pfarrer Eckard Barsch

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Pfarrer Eckhard Barsch
vor der Kirche in Milow

Eckhard Barsch wurde am 19.01.1945 in Anklam als siebentes Kind der Eltern Fritz und Anna Barsch geboren. Sein Vater (*1899 - †1981) hatte zunächst das Schneiderhandwerk erlernt, wurde aber dann Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft und übte diesen Dienst im Landeskirchlichen Gemeinschaftswerk Ostmecklenburg aus. Zuerst arbeitete der Vater zwei Jahre auf der Insel Rügen. Er war der erste Prediger der Gemeinschaft auf Rügen überhaupt.  Danach versah er seinen Dienst  von 1927- 1968 in Anklam. Seine Mutter (*1900 - †1981) umsorgte die Kinder und war Hausfrau.

Eckhard Barsch besuchte in Anklam von 1951- 1959 die Grundschule, danach (1959 - 1961) die allgemeinbildende polytechnische Oberschule. In Rathenow begann er 1961 die Feinoptikerlehre in den damaligen Rathenower Optischen Werken (ROW) und war nach der Ausbildung bald als Technologe tätig. Er absolvierte mehrere Jahre ein Ingenieur-Abendstudium und arbeitete dann bis 1978 in den ROW als Ingenieur.

Am 23.01.1965 heiratete er in Demmin Marianne Bauer. Vier gemeinsame Kinder wurden geboren (Stefan, Christian, Annette und Hartmut).

Eckhard Barsch hatte einen sehr ungewöhnlichen Einstieg in den kirchlichen Dienst. Er wurde  in den Gemeindekirchenrat der Kirchengemeinde Rathenow gewählt, später in den Kreiskirchenrat und in die Bruderschaftliche Leitung sowie in die Kreissynode und in die Provinzialsynode. Von 1968 - 1978 wohnte die Familie Barsch im evangelischen Gemeindehaus Rathenow-Süd. Pfarrer Hartmut Grünbaum war zu Beginn dieser Zeit auch für Rathenow-Süd zuständig. Der Kontakt zu Grünbaums war gut und geschwisterlich. Als Lektor hielt Eckhard Barsch auch hin und wieder Gottesdienste im Gemeindehaus-Süd. Pfarrer Grünbaum war für ihn der "geistliche Ziehvater". Später war es Pfarrer Hallmann, der mit dafür sorgte und in der Berlin-Brandenburger Kirche (Kirchenleitung und Konsistorium) sich dafür stark machte, dass Eckhard Barsch eine theologische Ausbildung im Fernstudium erfahren sollte, mit dem Ziel der Ordination zum Pfarrer. Man ließ sich schließlich auf dieses Experiment und Wagnis ein. Er begann ein theologisches Fernstudium.  Nach Klärung der Dinge kündigte er in den ROW und zog mit der ganzen Familie am 15.09.1978 nach Milow ins Pfarrhaus. Die Stelle seines Vorgängers, Pfarrer Heinz Koch, war 1978 vakant geworden.  Eckhard Barsch trat den Pfarrdienst für die Parochie Milow zunächst  als "Mitarbeiter im Gemeindedienst" an. Pfarrer Dietrich Hallmann wurde sein Mentor, der Nachbarpfarrer Oswald Schönherr aus Premnitz sein Begleiter und Beistand in praktischen Fragen der Führung eines Pfarramtes und der Gemeindearbeit. Das theologische Fernstudium schloss Echkard Barsch im Juni 1982 ab. Danach folgten vom Konsistorium eigens für ihn weitere festgelegte Ausbildungsschritte, die mit einem Kolloquium vor Bischof Gottfried Forck und anderen Mitgliedern des Konsistoriums im Sommer 1984 endeten. Am 04.11.1984 fand in der Milower Kirche der Ordinations- und Einführungsgottesdienst mit dem Generalsuperintendenten Günter Bransch statt. Damit wurde Eckhard Barsch offiziell Pfarrer der Parochie Milow (Amtsbezirk eines Pfarrers). In der Berlin-Brandenburgischen Kirche war dieser theologische Werdegang unter dem Namen "Fall Barsch" bekannt geworden.

Den Vorsitz der Bruderschaftlichen Leitung hatte nach Pfarrer Dietrich Hallmann Pfarrer  Albrecht Rademacher inne (01.01.1981- 19.06.1989). Eckhard Barsch wurde während dessen Vorsitz zum Stellvertreter gewählt. Mit dem Weggang von Pfarrer Albrecht Rademacher übernahm er ab dem 19. Juni 1989 die Geschäftsführung des Kirchenkreises und wurde somit amtierender Vorsitzender des Kirchenkreises und der Bruderschaftlichen Leitung. Am 15.05.1990 erfolgte die Wahl zum Vorsitzenden. Dieses Amt hatte er bis zum selbstbestimmten Zeitpunkt seines Rücktritts am 20.03.1993 (Frühjahrskreissynode) inne. Die Jahre seiner Amtszeit als Vorsitzender waren eine große Herausforderung für ihn, waren es gerade die Jahre des Umbruchs, die Wendezeit, eine Zeit tiefgreifender Veränderungen auch im kirchlichen Bereich. Er nahm auch an den Sitzungen des "Runden Tisches" des Kreises Rathenow Ende 1989, Anfang 1990 teil.

Nachfolger wurde Pfarrer Jürgen Baruth. Als stellvertretender Vorsitzender wurde er nun amtierender und noch im selben Jahr gewählter Vorsitzender des Kreiskirchenrates und der Bruderschaftlichen Leitung.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 09.07.2019