Abiturklasse 12 B Rathenow 1961 spendete Säulensteine 09.05.2019

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Obere Reihe : Bernd Vogel, Eva Horn, Dr. Horst Rosner, Dr. Doris Heinrich, Dr. Hans-Hermann Schultze, Ursula Zahn

Mitteler Reihe: Dr. Ulrike Horn, Monika Lomas

Untere Reihe: Monika Preuß, Dietlind Haug, Herr Haug, Doris Hagen

 

 

1961 legten Dr. Hans-Hermann Schultze und Dr. Horst Rosner an der Erweiterten Oberschule "Karl Marx" in Rathenow ihr Abitur ab. Am 09.05.2019 trafen sich die ehemaligen Abiturienten wieder in Rathenow mit Eva Horn, der Ehefrau ihres damaligen Klassenlehrers Horst Horn und besuchten das Wahrzeichen der Stadt, die Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Dr. Hans-Hermann Schultze erzählte, dass er zum Entsetzen seiner Zeichenlehrerin, Erika Guthjahr, mit Wasser gefüllte Gummihandschuhe über den Schuleingang vom oberen Fenster entleerte; aber das ist lange her. Dr. Hans-Hermann-Schultze und Dr. Horst Rosner engagieren sich seit vielen Jahren als Mitglieder des Förderkreises für den Wiederaufbau der Kirche. Dr. Hans-Hermann Schultze hat schon Karten für Konzerte in der Kirche verkauft, hat zu seinen Familienfesten große Spenden für den Wiederaufbau gesammelt und sich für den Bau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff und im Chorraum eingesetzt. Mit Erfolg, wie man an den 2010 neu erbauten Kreuzgewölben im Mittelschiff sehen kann. Dr. Horst Rosner hat viele Jahre Aufsicht in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gemacht und für den Wiederaufbau in unzähligen Gesprächen geworben. Mit seinem immer in die Tiefe gehenden Blick konnte er auch das Geheimnis um Darstellung des Altarbildes der Kirche "Simeon mit dem Kinde" auflösen. Nach jüdischem Ritus muss jeder männliche Säugling am achten Tag zur Beschneidung in den Tempel oder die Synagoge gebracht werden und am 30. Tag noch einmal, wenn er der erstgeborene Sohn ist, denn die Erstgeborenen müssen nach jüdischer Tradition Priester werden. Wenn der Vater und die Mutter das nicht wollen, müssen sie dem Priester zwei Silbergroschen bezahlen oder wenn sie arm sind, zwei Tauben opfern und dann braucht der Sohn nicht Priester zu werden. Diese Szene, auch "Darstellung im Tempel" genannt, hat der Hofmaler des preußischen Königs Friedrich II., Prof. Bernhard Rode, gemalt und 1779 der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde überlassen. Die Abiturienten ließen sich vom Bischof Dr. Stephan Bodecker (alias Dr. Heinz-Walter Knackmuß) durch die Kirche führen und begannen ihren Rundgang vor dem Geburtshaus von Pfarrer August Duncker und hörten sich den Lebenslauf der einzigen Bischöfin, die die Stadt Rathenow hervorgebracht hat, an. Bischöfin Rosemarie Köhn aus Hamar in Norwegen hat als dritte Frau in diesem Amt Kirchengeschichte geschrieben. Sie war die erste Bischöfin in Norwegen und ganz Skandinavien, wo man sie bis heute hoch verehrt. Nur ihre Geburtsstadt Rathenow verkennt noch den touristischen Schatz, mit dem man da wuchern könnte. Die ehemaligen Abiturienten spendeten nach der Kirchenführung die Säulensteine Nr. 13007-13019 (66,00 €) für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum der Kirche. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.

 

 

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 09.05.2019