Biografie von Landrat Roger Lewandowski

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Landrat Roger Ralf Lewandowski wurde am 04.07.1964 in der Puls-Klinik in Berlin-Charlottenburg (ehemalige Frauenklinik) geboren. Sein Vater, Dieter Lewandowski, war Bäcker- und Konditormeister und unterhielt am Spandauer Damm 112 in Berlin die Bäckerei und Konditorei und das “Café Lewandowski.“ Sein Vater war als Bezirksstadtrat in Berlin-Charlottenburg tätig, zunächst für Gesundheit und Umweltschutz und später für Wirtschaft und Finanzen. Das Café wurde von der Mutter Rosemarie Elisabeth Lewandowski, geborene Schmidt, geleitet. Die Mutter war zwar Diplom-Kosmetikerin, arbeitete aber doch im Café mit. Roger Lewandowski wuchs mit seiner am 09.08.1965 geborenen Schwester Katja Madeleine auf. Das Café wurde nach dem Beginn der politischen Laufbahn des Vaters verpachtet. Roger Lewandowski wurde im Haus, Spandauer Str. 112, in der elterlichen Wohnung, die sich über dem Café befand, getauft. Die erste bis sechste Klasse besuchte er die Waldgrundschule in Charlottenburg. 1979 wurde er in Berlin  konfirmiert. Sein Konfirmationsspruch lautete: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ (Offenbarung 2,10).

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     Waldgrundschule Charlottenburg

 

An der Waldoberschule legte er 1983 sein Abitur ab und studierte anschließend von 1984-1987 an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin und erhielt den Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt. Von 1988 – 2002 war er zunächst als Regierungsinspektor und später als Oberamtsrat in der Senatsverwaltung für Inneres in Berlin als Beamter im gehobenen nichttechnischen Dienst tätig. Die Politik des Senats war manchmal nicht konform mit seinen persönlichen Auffassungen. Deshalb trat er nach der Devise: „Nicht meckern, sondern machen“ 1990 in die CDU ein und erhoffte sich dadurch mehr Gestaltungsspielraum. Von 1999 – 2001 absolvierte er ein Aufstiegsstudium für den höheren allgemeinen Verwaltungsdienst bei der Senatsverwaltung für Inneres und arbeite von 2002 -2005 als Regierungsrat in der Senatsverwaltung für Finanzen. 1994 war Roger Lewandowski von Berlin nach Falkensee umgezogen, weil er die Nähe einer Metropole mit der Idylle einer Gartenstadt dort gut verquickt vorfand. 1998 wurde er als CDU-Abgeordneter in die Stadtverordnetenversammlung von Falkensee gewählt. Seit 2002 war Roger Lewandowski Stadtverbandsvorsitzender der CDU in Falkensee und Mitglied im CDU-Kreisvorstand. Von 1998 – 2005 war er Stadtverordneter der CDU in der Stadtverordnetenversammlung Falkensee und die letzten Jahre auch Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung. 2003 -2005 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion im Havelland. Am 01.04.2005 wurde er zum Ersten Beigeordneten im Landkreis Havelland ernannt und am 01.04.2013 in dieses Amt wiedergewählt. Seit dem 20.06.2016 ist Roger Lewandowski Landrat des Landkreises Havelland. Als Landrat möchte er die wirtschaftliche Prosperität dieser Region stärken. Er möchte sich auch dafür einsetzen ein „Wir-Gefühl“ unter den Menschen zu entwickeln. Seine Lebensmaxime heißt „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ (Erich Kästner). Er hat ein besonderes diplomatisches Geschick im Umgang mit Menschen und Institutionen.
Roger Lewandowski hat einen Sohn und eine Tochter und spielt gern Volleyball. Sein Hobby ist die Geschichte. Roger Lewandowski ist seit dem 10.03.2016 Mitglied im Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und geborenes Mitglied im Kuratorium des Förderkreises. Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist das Wahrzeichen der Kreisstadt des Havellandes und wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges völlig zerstört. Der Förderkreis bemüht sich seit 1996 um den Wiederaufbau des Gotteshauses.

 

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 23.08.2018

 

 

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Landrat Roger Lewandowski am 01.03.2019
mit einem alten Balken von der Sankt-Marien-Andreas-Kirche

 

Georg Heimerdinger, ein junger Pfarrer aus dem heiligen Schlesien, kam 1907 zu einer Gastpredigt nach Rathenow und bekam die Pfarrstelle. Von 1924 -1951 war er auch Superintendent im Kirchenkreis Rathenow. Als in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 die Kirche in Schutt und Asche versank, weinte er viele Tränen, denn inzwischen war ihm die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ans Herz gewachsen. Er wusste schon, dass man sein Herz nicht an irdische Dinge hängen sollte, sondern allein an Gott, aber es tat einfach weh. Er hatte aus den brennenden Holzbalken der alten Kirche ein paar Balken herausgezogen und in der Gemeinde als Erinnerung aufbewahrt. Nun hatte der Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, die Idee aus altem Holz von der Sankt-Marien-Andreas-Kirche Schreibmaterialien zu fertigen. Am 01.03.2019 nahm er einen Balken aus den Trümmern der alten Kirche in Empfang. Arnim Müller aus Falkensee fertigt edle Füllfederhalter aus unterschiedlichsten Materialien. Ich bin neugierig, ob man aus so altem Holz noch nützliche Dinge herstellen kann?

 

Besuch des Landrates des Havellandes, Roger Lewandowski,

am 28.07.2021

in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche

 

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Von links: Landrat Roger Lewandowski, Corrado Gursch, Schatzmeisterin Heidi Maria Binder, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Bürgermeister Ronald Seeger, Hartmut Fellenberg

Am Mittwoch, den 28.07.2021, besuchten der Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, Bürgermeister Ronald Seeger und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung von Rathenow, Corrado Gursch, die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Der Landrat wollte sich eine halbe Stunde durch das Gotteshaus führen lassen und so begann der Vorsitzende des Förderkreises, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, seine Erklärungen vor dem Geburtshaus des Begründers der Optischen Industrie in Rathenow, Johann Heinrich August Duncker, der als Pfarrer in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche tätig war und die Vielschleifmaschine erfand, mit der es erstmals möglich war, Brillengläser mit exakten Dioptrien herzustellen. Davor wurden die Gläser meist gegossen und es war ein Glücksfall, wenn man damit Sehschwächen korrigieren konnte. Als August Duncker 10.03.1801 das Königliche Patent für seine Vielschleifmaschine erhielt, begann der rasante Aufstieg der Stadt Rathenow. Vor dem Zweiten Weltkrieg belieferte Rathenow die ganze Welt mit Brillen, Mikroskopen, Ferngläsern und Linsensystem für die Leuchttürme. Die Händler schwirrten von Nordkap bis Feuerland durch die Länder und verkauften die optischen Erzeugnisse aus Rathenow. So blieb es nicht aus, dass Willy Köhn aus Rathenow1939 bei seinem Brillenverkauf in Norwegen sich in eine Norwegerin verliebte, sie heiratete und mit nach Rathenow brachte. Am 20.10.1939 wurde im Rathenower Krankenhaus ein kleines Mädchen geboren, das auf den Namen Rosemarie Köhn getauft wurde und in Rathenow eingeschult worden ist. Sie kehrte aber 1946 mit ihrer Mutter nach Norwegen zurück und wurde die erste Bischöfin von Norwegen und ganz Skandinavien in Hamar. Am 28.04.2021 wählte sie die Stadtverordnetenversammlung in Rathenow auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig zur Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow. Dann wurden dem Landrat das Relief der Stadt um 1800 gezeigt und ihm die bisherigen Stufen des Wiederaufbaus vorgeführt. 1990 -1995 Wiederaufbau des Chorraums mit den Fenstern von Gerhard Henschel. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche stellt heute das „Rathenower Toleranzfenster“ dar. 2002 wurde der Turm der Kirche wiederaufgebaut. Der Landrat ließ sich auch mitnehmen in die Geschichte des Böhmischen Marienaltars mit seinen Heiligen und ließ sich eine lustige Spendengeschichte des Amtsarztes von Oldenburg erzählen, der den Vers „die Margarethe mit dem Wurm und die Barbara mit dem Turm und die Katharina mit dem Radel – das sind die Heiligen Drei Madel“ nicht kannte. Zum Schluss ließ der Landrat Roger Lewandowski sich noch den Wiederaufbau der 2010 neu errichteten Kreuzgewölbe erläutern und konnte sich von der herrlichen Akustik im Mittelschiff der Kirche überzeugen. Im Anschluss führte der Vorstand ein halbstündiges Gespräch mit dem Landrat über die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus trotz der Förderung von 7,5 Mio € von Bund und Land. Durch die Covid-19-Pandemie haben sich alle Baumaßnahmen verzögert und verteuert. Der Landrat meinte, dass diese Überhitzung der Baukonjunktur auch wieder abflauen werde, aber der Stellv. Vorsitzendes des Förderkreises Hartmut Fellenberg machte auch deutlich, dass man mit den ersten Baumaßnahmen frühestens 2023 rechnen könne und ein Antrag an die Landesregierung gerichtet wurde, die in Jahresscheiben ausgewiesene Förderung doch auf andere Jahre zu übertragen. Der Landrat schrieb sich auch in das Gästebuch des Förderkreises ein: „Die Entwicklung der Stadt Rathenow ist untrennbar mit der Geschichte der Sankt-Marien-Andreas-Kirche verbunden. Der Wiederaufbau der Kirche schließt eine tiefe Wunde der Stadt. Dem großartigen Engagement des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist es zu verdanken, dass die Kreisstadt Rathenow ihre Seele wiedererlangt hat. Herzlichen Dank dafür!

Ihr

Roger Lewandowski

Landrat des
Landkreises Havelland

28. Juli 2021“

Zum Schluss spendete der Landrat die Orgelpfeifen Nr. 383 – 384 (250,00 €) für die Orgel in der Kirche.

 

 

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Landrat des Havellandes Roger Lewandowski überreicht eine Spende
an die Schatzmeisterin Heidi  Maria Binder

 

 

 Der Förderkreis dankt dem Landrat für den Besuch, das Gespräch und die Spende.

© Dr. Heinz-Walter Knackmuß 28.07.2021