Biografie von Helga Knackmuß

 

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Helga Ella Knackmuß, geborene Protz , wurde am 13.02.1941 in Rathenow geboren. Ihr Vater Richard Karl Arnold Protz war Werkzeug– und Maschinenschlosser und ihre Mutter Ella Anna Berta Protz, geborene Schulze, war Geflügelzüchterin.

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Arnold Protz

Der Vater war aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden und wurde von einem Trupp Russen wieder in Deutschland gefangen gesetzt und nach Russland zurück gebracht, wo er in einem Arbeitslager umkam. So musste die Mutter wie viele Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Tochter allein erziehen.

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Mutter Ella mit ihrer Tochter Helga

Sie wurde am 13.04.1941 durch Pfarrer Hubert Feist in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche getauft und am 15.05.1955 in der Lutherkirche in Rathenow von Pfarrer Friedrich Korth konfirmiert. Ihr Konfirmationsspruch lautete: Ich weiß wohl, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides (Jeremia 29,11).

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Konfirmation in der Lutherkirche

Helga war als Kind gern bei ihrer Großmutter Marie Anna Emma Schulze (07.03.1892 -09.11.1970) in Prietzen. Sie hat schon als Kind gern gebacken und gekocht und erreichte darin später eine wahre Meisterschaft.

Die Familie bewohnte ein eignes Haus in Rathenow in der Rhinower Landstraße 340 (51) und zog später in die Röntgenstraße 13 um. Helga Knackmuß besuchte vom 01.09.1947 -31.08.1955 die Grundschule in Rathenow und vom 01.9.1955 -31.08.1957 die Mittelschule, die sie mit der 10. Klasse abschloss.

Nach der Schule erlernte sie in der Südsternapotheke in Rathenow von 1957 -1959 den Beruf des Apothekenfacharbeiters. 1959 -1971 war sie in der Südsternapotheke als Apothekenfacharbeiterin tätig und übernahem 1971 die Leitung der Zentralen Apothekenbuchhaltung der Staatlichen Apotheken des Kreises Rathenow. 1966 erkrankte sie an einem Nierenleiden, der zum Verlust einer Niere führte. Nur einem ruhigen bedachten Oberarzt in der Berliner Charité verdankte sie ihr Leben. Sie erholte sich aber wieder von der fast tödlich ausgegangen Erkrankung und arbeitete in ihrem Beruf weiter. Berufsbegleitend nahm sie an der Ingenieurschule für Pharmazie in Leipzig 1971 ein Fernstudium auf und schloss es 1975 als Ökonom des Gesundheits- und Sozialwesens ab. Am 21.09.1984 heiratete sie in der Marienkapelle des Berliner Doms den Kreishygienearzt von Rathenow, Dr. med. Heinz-Walter Knackmuß. Der Domprediger Dr. Schneider hatte als Trauspruch gewählt: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln (Psalm 23,1).

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Domprediger Dr. Schneider
bei der Trauung im Berliner Dom


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Nach der Trauung
vor dem Berliner Dom

1985 wurde n die Vereinigten Gesundheitseinrichtungen des Kreises Rathenow aufgelöst und die Staatlichen Apotheken in ein Pharmazeutisches Zentrum Rathenow überführt, dessen Leiterin der Abteilung Ökonomie Helga Knackmuß wurde.
Nach der Einheit Deutschlands wurden die staatlichen Apotheken privatisiert und Helga Knackmuß musste in einem Steuerbüro in Wachow und später in Potsdam arbeiten.
Helga Knackmuß war eine überaus freundliche hilfsbereite Frau, die gern lachte und mit ihrem Mann Russland, Ungarn und später auch Frankreich, Italien, Österreich und die skandinavischen Länder bereiste.

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Goldenes Dachl in Innsbruck

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Dr. Heinz-Walter Knackmuß und Helga
Knackmuß am 01.05.1996 in Lissabon

Helga Knackmuß  und ihr Mann hatten zu DDR-Zeiten jahrelang ein Abonnement an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Man traf sich einmal im Monat mit Freunden aus Westberlin und ging gemeinsam in die Oper. Als die Einheit Deutschlands kam, gründete sich ein Freundeskreis der Lindenoper. Das war für Dr. Heinz-Walter Knackmuß der Anlass mit seiner Frau Helga  einen Förderkreis  zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. am 15.09.1996 zu gründen. Helga Knackmuß war nach den umfangreichen Vorbereitungen am Gründungstag schon todkrank. Sie war im Sommer 1996  an einem Leberzellkrebs erkrankt, der am 16.11.1996 zum Tode führte. Es war eine schmerzlicher Verlust für die ganze Familie, denn Helga bildete doch den Mittelpunkt des Familienlebens. Helga hatte ein Herbarium von Rathenow angelegt.

 

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Herbarium von Rathenow
Weiße Taubnessel

 

Taubnessel

Am Straßenrand, bedeckt mit Staub,
blüht eine Nessel, die ist taub.
Sie blüht bei Sonnenschein und Frost,
mühselig, aber doch getrost.

 

Dereinst, am Tage des Gerichts,
(sie hört von den Posaunen nichts)
wird Gott ihr einen Boten schicken.
Der wird die taube Nessel pflücken
und in den siebten Himmel bringen.
Dort hört auch sie die Engel singen.

 

Heinrich Waggerl

 

 

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Blumen zum 80. Geburtstag am 13.02.2021

 

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© Copyright : Dr. Heinz-Walter Knackmuß,13.02.2021