Biografie von Heinz-Günter Gammert

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Heinz-Günther Gammert wurde am 23.06.1912 in Rathenow geboren. Sein Vater, Otto Emil Wilhelm Gammert war Lebensmittelkaufmann in Rathenow in der Jederitzer Straße 35.

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Wohn- und Geschäftshaus der Familie Gammert
Lebensmittelhandel en gros & en détail
in Rathenow, Jederitzer Straße 35
1920

Seine Mutter, Anna Luise Helene Gammert, geborene Voigt, war eine Gastwirtstochter und stammte aus Plaue an der Havel.

 

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Wohn- und Geschäftshaus der Familie Gammert
Rathenow, Jederitzer Str. 35
1938

Heinz Gammert wurde in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche getauft und konfirmiert. Er besuchte die Mittelschule in Rathenow und begann im väterlichen Geschäft eine Lehre als Kaufmann, die durch eine einjährige Zusatzausbildung in einem Mühlenbetrieb in Stendal ergänzt wurde. Danach arbeitete er im väterlichen Geschäft in Rathenow.

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Heinz Gammert (links) mit zwei anderen Verkäufern

1942 musste er in den Krieg ziehen. Er war beim Eisenbahnflakregiment Nr. 72.  1945 wurde er in der Nähe von Prag gefangen genommen und an die amerikanische Armee überstellt. 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft nach Rathenow entlassen. 

 

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Entlassungsschein aus der Kriegsgefangenschaft

Das Wohn- und Geschäftshaus war 1945 während der Kriegshandlungen noch völlig zerstört worden. Die Familie wohnte seitdem in der Kleinen Hagenstr. 26 in Rathenow.

Heinz Gammert heiratete am 04.05.1946 Gerda Wilhelmine Dorothea Dannehl. Der Superintendent Georg Heimerdinger traute das Paar in der Lutherkirche. Der Trauspruch lautete: " Wo du hingehst, da will auch ich hingehen und wo du bleibst, da bleibe ich auch; dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott, wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden, der Tod muss mich und dich scheiden." (Ruth1, 16-17).

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Trauschein mit der Unterschrift
von Superintendent Georg Heimerdinger

 

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Innenseite des Trauscheines

Dem Ehepaar Gammert wurden zwei Kinder geboren, am 17.01.1947 der Sohn Volker und am 24.09.1954 die Tochter Christine Annelise.
Heinz Gammert versuchte nach dem Krieg ein neues Lebensmittelgeschäft in der Jederitzer Straße/Ecke Baustraße zu betreiben. Wer nicht Kommissionshändler werden wollte, wurde von der Verteilung von Waren durch den Großhandel ausgeschlossen. So versuchte er mit einem Dreiradauto von den Kleingärtnern Obst und Gemüse aufzukaufen und in der Brauerei Getränke zum Weiterverkauf zu erhalten. Ein wichtiges Standbein seines Geschäftes war der Handel mit Sämereien. Es war ein sehr mühseliges Geschäft und 1967 konnte er dem Druck nicht mehr standhalten und wurde Kommissionshändler. 1971 zog  das Geschäft in die Jederitzer Straße 32 um und 1978 übergab Heinz Gammert sein Geschäft aus Altersgründen an den Nachfolger Theodor Hauff. Nun konnte er seinen Hobbys nachgehen. Er angelte gern und werkelte auch viel auf seinem Wochenendgrundstück in Neue Schleuse (Rathenow-West) herum.
Als 1996 der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. gegründet wurde, trat er am 25.11.1996 ein und wollte damit den Wiederaufbau des Gotteshauses seiner Geburtsstadt unterstützen. Er war das 45. Mitglied des neu gegründeten Förderkreises. Heinz Gammert starb am 04.07.1997.
Für die Erstellung der Biografie danken wir dem Sohn Volker Gammert für die freundliche Unterstützung und die Überlassung der Fotos.

Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß 02.08.2018