Biografie von Hans-Jürgen Cichos

Hans-Jürgen Eberhard Cichos wurde am 17.03.1936 in Nauen geboren. Sein Vater Erwin Cichos war Finanzbeamter im Reichsfinanzamt und später im Finanzamt Tiergarten (Berlin-West). Seine Mutter Erna Cichos, geborene Pflughaupt, war Hausfrau. Von 1950 – 1953 besuchte Hans-Jürgen Cichos das Goethe-Gymnasium in Nauen. Durch einen Erlass des georgisch-sowjetischen Diktators Josseb Bessorionis dse Dschughaschwilli (genannt Stalin) im Jahr 1953 musste er nach Abschluss der 11. Klasse das Gymnasium verlassen. Stalin hatte angeordnet, dass, wer Blutsverwandte im Westen Deutschlands hatte, kein Abitur machen durfte und auch keinen Studienplatz bekam. So ging Hans-Jürgen Cichos 1953 zu seinem Vater nach Westberlin und wurde an der Oberschule „ Freiherr vom Stein“ in Spandau in die 10. Klasse zurückgestuft, weil er an der naturwissenschaftlich ausgerichteten Schule kein Englisch und Latein nachweisen konnte. Er wurde nach der 10. Klasse mit der mittleren Reife von der Schule entlassen und begann 1954 eine Ausbildung zum Polizeibeamten bei der Bereitschaftspolizei in West-Berlin. Von 1958 – 1961 holte er bei der Polizei das Verwaltungsabitur nach und arbeitete als Polizeibeamter bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1983. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand besuchte er eine Schule für Fremdenführer in Bad Saarow und führte Touristen durch Westberlin und nach 1990 durch die Länder Berlin und Brandenburg. Diese touristische Engagement machte ihm viel Freude und interessiert ihn bis auf den heutigen Tag. Hans-Jürgen Cichos ist ein tiefgläubiger Christ. Er ist zwar protestantisch erzogen worden. Es hat ihn aber nicht gehindert, nach Lourdes zur Mutter Gottes zu fahren, als er persönlich in großer Not war und kam befreit von der Not wieder zurück. Er wohnt jetzt in Brandenburg an der Havel und führt nach wie vor gern Touristen durch die ehemalige Mark Brandenburg. Am 13.03.2014 trat er dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. bei, durch die er schon oft Touristen geführt hat und deren Wiederaufbau ihm sehr am Herzen liegt.Hans-Jürgen Cichos kennt auch die  Juwele im Havelland wie das Schloss Ribbeck, das Schloss Klessen oder das Schloss Paretz, der Sommerresidenz des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und seiner Gemahlin der Königin Luise. Seine Führungen durch die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow waren an Lebendigkeit nicht zu überbieten. Erwar ein begnadeter Kirchenführer. Hans-Jürgen Cichos war der erste, der die weltweite Einmaligkeit des Rathenower Toleranzfensters "Das geöffnete Kreuz" im Chorraum erkannte und auch dafür sorgte, dass dieses Fenster international bekannt wurde. Am 02.06.2021 verstarb er im Krankenhaus Brandenburg an einer Covid-19-Infektion kurz vor einer geplanten Reise zu seiner Tochter Margit Fahlbusch nach Teneriffa.


Schloss Paretz

 

 

© Dr. Heinz-Walter Knackmuß 07.06.2021